Fast drei Jahre nach dem letzten grossen Release kündigt Novell Version 11 von Suse Linux Enterprise an. Die Serverausgabe bezeichnet der Hersteller als „Betriebssystem für Rechenzentren der nächsten Generation". Suse Linux Enterprise Server (SLES) läuft nicht nur auf PC-Plattformen in x86- und x64-Architektur, sondern auch auf Itanium- und Power-Systemen sowie auf IBM-Mainframes der System-Z-Linie, wie Produktmarketingdirektor Gerald Pfeifer betont. Gerade für Mainframe-Anwendungen biete Suse Linux eine kostengünstige Alternative zu klassischen Unix-Umgebungen. SLES eignet sich aber auch für virtualisierte Umgebungen und ist laut Pfeifer nicht nur für den hauseigenen Xen-Hypervisor auch für den ESX-Server von Vmware und Microsofts Hyper-V optimiert.
Version 11 lässt sich neu durch zwei optionale Erweiterungen ausbauen: Die High Availability Extension bietet Funktionen fürs Clustering und für die Verwaltung verteilter Dateisysteme. Mit der Mono Extension kommen Suse-Linux-Systeme in den Genuss einer kompletten .Net-Implementation auf Basis des von Novell vorangetriebenen Mono-Projekts. Gerade Mainframe-Kunden hätten dies des öfteren verlangt, um .Net-basierte Online- und andere missionskritische Anwendugngen kostenünstig zu betreiben, hält Pfeifer fest. „Mono skaliert teils sogar besser als das hauseigene Angebot von Microsoft."
Die Desktop-Variante Suse Linux Enterprise Desktop kommt mit Openoffice 3, Firefox 3 und den Desktop-Oberflächen Gnome und KDE in der aktuellen Version. Ebenfalls mit an Bord ist die freie Silverlight-Alternative Moonlight.
Beide SLE-Varianten basieren auf dem Linux-Kernel 2.6.27 und nutzen als Filesystem Ext3 – das überkommene ReiserFS ist nicht mehr Standard-Dateisystem. Ext4 wird zwar mitgeliefert, aber nicht offiziell unterstützt.