Zumindest äusserlich gibt es beim
Nokia N9 nichts zu beanstanden. Das aus einem Block gefräste Polycarbonat-Gehäuse geht fliessend und kantenlos in ein leicht gewölbtes Display aus Gorilla-Glas über. Somit sieht das Smartphone nicht nur gut aus, sondern liegt auch äusserst komfortabel in der Hand. Das 3,9-Zoll grosse Amoled-Display besticht durch leuchtende, satte Farben und liefert gestochen scharfe Bilder mit einer Auflösung von 854x480 Pixel. Mit einem 1-GHz-Prozessor, 1 GB RAM, 16 respektive 64 GB Speicher und einer 8-Megapixel-Kamera muss sich das Gerät auch in Sachen Leistungsfähigkeit nicht verstecken.
Die Schwächen des N9 sind vor allem Software-seitig auszumachen. Das Intel-Nokia-Betriebssystem Meego, dessen Weiterentwicklung der finnische Hersteller kürzlich aufgegeben hat und für die Zukunft stattdessen auf Windows Phone setzt, kann trotz gutem ersten Eindruck einige Mängel nicht leugnen. Der Wechsel in den Breitbildmodus funktioniert nur einseitig, das System kommt bei vielen gleichzeitig geöffneten Apps schnell ins Stocken und das WLAN-Signal ist ziemlich schwach, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Der grösste Schwachpunkt dürfte aber das im Vergleich zu Android und iOS spärliche App-Angebot sein. Wer ein Smartphone mit edlem Design und starker Hardware sucht und im Gegenzug ein nicht ganz ausgereiftes Betriebssystem und ein mageres App-Angebot in Kauf nimmt, der kann das N9 für 748 Franken (16 GB) oder 848 Franken (64 GB) guten Gewissens kaufen.
(vs)