Nach dem
Telekom-Verband Asut und dem
Dachverband ICTswitzerland äussert sich auch Telekom-Anbieter
Netstream zur
Sistierung der Glasfaser-Investitionen von Swisscom und zum diesem Entschluss vorhergehenden Weko-Entscheid. Laut Netstream-CEO Alexis Caceda (Bild) befürchtet die Weko beim Glasfaserbau Kartellabreden, lässt aber die Monopolstellung von UPC Cablecom ungeahndet. Ein Rückzug aus dem Glasfaserbau würde den Wirtschaftsstandort Schweiz mittelfristig massiv schädigen, ist Caceda überzeugt. Die Schweizer Wirtschaft sei auf diese Kommunikationstechnologien angewiesen, um international bestehen zu können.
Nicht einverstanden ist Caceda zudem damit, dass die Weko ihren Entscheid mit der Gefährdung des Wettbewerbes auf Infrastrukturebene begründet. Laut dem Netstream-CEO sieht die Weko damit die Glasfaserinfrastruktur als eigenen Markt, der nicht im Wettbewerb mit dem Kabelnetz von UPC Cablecom stehe. "Diese Sichtweise und Argumentation stösst besonders bitter auf, wenn man bedenkt, dass UPC Cablecom mit seinem HFC-Netz bereits seit Jahren de facto eine Monopolstellung im Schweizer Markt innehat", so das Fazit von Caceda. UPC Cablecom weigere sich bis heute dagegen, Wholesale-Angebote auf dem eigenen Koaxialkabel anzubieten. Durch diese Exklusivität auf der letzten Meile könne UPC Cablecom seine Produkte und Services ausserhalb jeder Konkurrenz anbieten und kleinere Marktteilnehmer nachhaltig schwächen. Trotz dieser massiven Einschränkung des Wettbewerbs hätten weder die Weko noch die Comcom oder das Bakom etwas dagegen unternommen. Und anstatt nun wenigstens den Wettbewerb zwischen dem Kabelnetz und den Glasfasernetzen zuzulassen, gefährde die Weko den Bau der neuen Netze.
(abr)