Die Zahlen darüber, wie hoch der Anteil von A3-Geräten am gesamten Printerverkauf ist, gehen bei den Herstellern zwar enorm weit auseinander. Sicher ist aber: Die Printer für die grossen Papierformate sind heute in immer mehr Unternehmen zu finden. Besonders hoch ist der A3-Anteil bei
Toshiba Tec: «Über 90 Prozent unserer verkauften Geräte sind A3-Geräte», so Marketing Manager Stefan Jüngling. Davon würde es sich bei mehr als 50 Prozent um Farbgeräte handeln. Im Gegenzug spricht man bei Lexmark lediglich von tiefen einstelligen Zahlen. «Laut einer Studie von Infotrends werden nur etwa drei Prozent aller Dokumente im A3-Format gedruckt. Wir gehen davon aus, dass sich der Anteil der verkauften A3-Geräte in einer vergleichbaren Grössenordnung bewegt», so Regina Glaser, PR-Manager DACH bei
Lexmark. Walter Briccos, Managing Director von
Oki Systems in der Schweiz, erklärt, dass der Anteil von Hersteller zu Hersteller deshalb sehr unterschiedlich sein kann, weil dieser abhängig davon sei, ob ein Hersteller im klassischen Single-Function-Printer-Segment grosse Stückzahlen verkauft oder nicht. Bei Oki liege der Anteil etwa bei 15 Prozent. «Generell ist zu sagen, dass auf Grund der immer günstigeren Preise für Hardware und Toner der Anteil an A3-Multifunktionsgeräten weiter steigen wird. Heute können sich auch kleine KMU ein hochwertiges A3-MFP leisten», so Briccos. Bei TA
Triumph-Adler beträgt der A3-Anteil zirka 40 Prozent, bei
Kyocera Mita im Vergleich zu den MFP-Stückzahlen 33 und zu den gesamten Druckerzahlen rund 20 Prozent.
Canon spricht von einem Anteil von gut 82 Prozent (Q1 2011) von A3-MFPs an der Gesamtmenge aller verkauften Office-MFPs.
Marktübersicht
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Teurer, aber doch günstiger
Unterschiede bei den Antworten der Hersteller gibt es auch bei der Frage, welchen Unternehmen heute die Anschaffung eines A3-MFPs empfohlen wird. Lexmark weist etwa darauf hin, dass A3-MFPs sowohl von den Anschaffungs- als auch von den laufenden Kosten her teurer sind als A4-Printer und zudem mehr Platz benötigen. Deshalb sollte sich nur ein Unternehmen, das auch A3 drucken muss, ein A3-Gerät zulegen. «Allen anderen Anforderungen wie zum Beispiel Ausgabegeschwindigkeit, Druckqualität, hohe Druckvolumina sowie Finishing-Optionen werden A4-Multifunktionsgeräte bei geringeren Anschaffungskosten mindestens genau so gerecht wie A3-Geräte», so Regina Glaser von
Lexmark. Petra Gianella, Marketing Communications Manager von TA
Triumph-Adler, empfielt A3-Printer derweil überall dort, wo beispielsweise Pläne, A4-Broschüren, aber auch Charts und Auswertungen gedruckt werden müssen. «Wir empfehlen jedoch auch A3-Drucker, wenn das Volumen an A4 relativ hoch ist und A3 gar nicht oder nur marginal benötigt wird. A3-Drucker sind zwar teuerer im Anschaffungswert, aber auf die Länge und den Seitenpreis gerechnet viel günstiger, da unter anderem die Verschleissteile weniger abgenützt werden.» Auch bei
Canon ist man der Meinung, dass sich A3-MFPs heute ganz generell für Büroumgebungen eignen und insbesondere auch für kleinere Firmen günstige Alternativen zu Einzelplatzdruckern und Kopierern sind, da sich dank ihnen beispielsweise Strom, Papier und Verbrauchsmaterial sparen lassen. Roberto Seppi, Produktmanager bei
Kyocera Mita, empfiehlt die A3-MFPs auch für KMU mit kleinem Budget. Kleine Firmen mit so einem Gerät hätten die Möglichkeit, mit geringem Budget den gesamten Office Document Output über ein einziges Gerät abzuwickeln, so Seppi.
Breites Preisspektrum
Bleibt die Frage, ob auch ein günstiges A3-Farbgerät die Bedürfnisse eines Unternehmens abdeckt. Wie aus der Marktübersicht auf den kommenden zwei Seiten ersichtlich wird, gibt es A3-MFPs bereits ab wenigen Hundert Franken. Diese Geräte arbeiten aber mit Tinte und sind so eher für kleinere Volumen konzipert. A3-Office-MFPs auf Laser- oder LED-Basis gibt es derweil ab rund 3000 Franken. Wer möchte kann aber auch einige 10’000 Franken für ein entsprechendes Gerät ausgeben. Gemäss Stefan Jüngling von
Toshiba Tec unterscheiden sich teurere von günstigeren Geräten primär durch die Geschwindigkeit. Von Seiten
Xerox fügt man an, dass teurere Modelle auch mehr Funktionen liefern, etwa im Bereich Sicherheit oder bei der individuellen Einrichtung. Ausserdem seien Qualität und Druckgeschwindigkeit in der Regel höher.
Oki hingegen versichert, dass es punkto Qualität visuell keine Unterschiede bei den Ausdrucken gäbe. Die Unterschiede würden bei der Ausbaubarkeit wie Sortierer, Locher und Finisher liegen, die teils nur für teurere Geräte bereitstünden. Ausserdem sei der Anschaffungspreis ohnehin nur beschränkt aussagekräftig, «weil in der Betrachtung der Total-Cost-of-Ownership ein teureres Gerät oft günstiger kommt, weil die Verbrauchsmaterialien grösser und günstiger sind», so Walter Briccos. Die wesentlichen Punkte fasst schliesslich Seppi von
Kyocera Mita zusammen: «Der Unterschied zwischen günstigeren und teureren Geräten zeigt sich sicherlich in der Geschwindigkeit, der Papierkapazität, dem durchschnittlichen monatlichen Druckvolumen, der Software-Integration und den Finishing-Kapazitäten. Grössere Abteilung oder höhere monatlich Druckvolumen erfordern teurere Modelle, die verschiedenste Möglichkeiten haben, sich auf Kundenbedürfnisse einzustellen.»
(mw)