Seit März 2010 bietet Orange für den Datenverkehr in Europa die Option Travel Data Daily, wobei der Kunde zwischen 2, 10 und 50 MB wählen kann. Nun gibt der Telekom-Anbieter die Lancierung der Travel-Data-Daily-World-Option bekannt. Ab dem 27. Juni sollen damit Datenverbindungen zu günstigen Tagespreisen auch weltweit möglich sein, so das Versprechen von
Orange. 2 MB Tagesvolumen schlagen dabei mit 10 Franken zu Buche, für täglich 10 MB bezahlt der User 45 Franken und für 50 MB 150 Franken. Im Vergleich: den Standardtarif ohne diese Reiseoption beziffert Orange mit 15 Franken pro MB. Weiter teilt der Telco mit, dass man den Minutenpreis für Orange-Me-Abos ab dem 27. Juni von 45 Rappen auf 40 Rappen senkt.
Ausserdem erhöht
Orange ab Anfang August die Abrechnungsschritte beim Verrechnen der Mobilfunkgespräche von zehn Sekunden auf eine Minute. Damit passe man den Abrechnungstakt einer gängigen, im In- und Ausland gebräuchlichen Verrechnungsweise an.
Laut Comparis.ch ist diese Änderung des Abrechnungstaktes allerdings schlecht, müssen die Kunden so künftig durchschnittlich doch eine halbe Minute mehr bezahlen als sie telefonieren. Für ein Gespräch, das zwei Minuten und zwölf Sekunden dauert, hat man mit dem bisherigen Abrechnungstakt von zehn Sekunden zwei Minuten und 20 Sekunden bezahlt. Ab August berechnet Orange für dieses Gespräch drei Minuten.
"Für die Handy-Kunden ist die Änderung der Abrechnungstaktung schlecht. Bei Anbietern ist das Verändern der Taktung ein beliebter Trick, um mehr Einnahmen zu generieren. Besonders weil Kunden den Effekt der Anpassung der Taktung nicht einschätzen können", erklärt Ralf Beyeler, Telekom-Experte bei Comparis.ch.
Weiter heisst es in der Comparis-Mitteilung, dass viele Orange-Kunden ein Abo haben, das eine gewisse Anzahl Gratisminuten bietet. Deshalb schlage sich die Änderung des Abrechnungstaktes nicht immer in höheren Rechnungen nieder, bewirke aber, dass den Anwendern effektiv weniger Gratisminuten zur Verfügung stünden. Wer über ein Abo mit 90 Gratisminuten verfügt, konnte bislang 86 Minuten kostenlos telefonieren. Ab August hat er aber nur noch 72 effektive Gratisminuten.
Zugute hält Comparis.ch Orange derweil, dass Ende Juni die Minutentarife für Mobile-Me-Kunden gesenkt werden. Wie sich diese Preisreduktion auf die Änderung des Abrechnungstakts auswirke, hänge vom Abo und vom Nutzungsverhalten ab. Insgesamt bezahlen Orange-Kunden aber im besten Fall gleichviel wie bisher. Im schlechtesten Fall berappen die Anwender 35 Prozent mehr, so das abschliessende Comparis-Fazit.
(abr)