Rund zehn Jahre ist es her, seit das E-Business den Wandel gebracht und die Art und Weise, wie wir einkaufen und verkaufen, grundlegend über den Haufen geworfen hat. Heute jedoch befindet sich E-Business selber im Umbruch: Soziale Medien, Mobile Commerce und die Möglichkeiten, die das moderne Internet mit sich bringen, haben die Form verändert, wie Produkte übers Internet an den Mann und die Frau gebracht werden können.
Dieser Entwicklung wird auch im beiliegenden «Swiss IT Magazine Special» Rechnung getragen, beispielsweise mit der Fallstudie zur Mobile-Commerce-Lösung der SBB. Der mobile Verkauf ist bei der SBB der am schnellsten wachsende Vertriebskanal. Gleichzeitig wird die Hälfte des E-Business der SBB mit Technologien erzielt, die vor zwei Jahren noch gar nicht existierten. Das Beispiel zeigt: Wer im heutigen E-Commerce-Umfeld erfolgreich sein will, muss schnell, innovativ und mutig sein und sich mit den neuesten Technologien und Trends auseinandersetzen. Dabei bedarf es keiner riesigen IT-Budgets – Agilität ist gefragt, und diese fällt kleineren Firmen oftmals einfacher, wie eine Bestandsaufnahme von «Swiss IT Magazine» bei den einschlägigen Schweizer Webagenturen gezeigt hat (siehe S. 74). Und eines darf bei aller Technologie und bei allem Streben nach mehr Absatz nie vergessen werden: Der Kunde muss im Mittelpunkt stehen – ein Punkt, der nicht immer selbstverständlich scheint.
E-Business nämlich treibt manchmal auch seltsame Blüten. So haben wir auf «Swiss IT Magazine» online im letzten Monat die Geschichte des Ticket-Händlers Ticketcorner zu Tage gefördert, der Geld dafür verlangt, dass Kunden ihre Tickets zuhause selber ausdrücken dürfen. Begründet werden die Gebühren mit den Kosten für die IT-Infrastruktur, die nötig sei, damit Print@home möglich ist (die ganze Geschichte können Sie auf www.itmagazine.ch nachlesen). Wie absurd diese Begründung ist und wie gut sie bei den Kunden ankommt, kann jeder Online-Händler gerne selber einmal nachprüfen, indem er versucht, eine Gebühr dafür zu verlangen, dass der Kunde bei ihm online einkaufen darf. Führen Sie eine Gebühr pro Bestellung ein, rechtfertigen Sie diese mit den Hosting-, den Entwicklungs- oder irgendwelchen anderen Kosten für Ihre Website, und schauen Sie, wie Ihre Kunden darauf reagieren... Aber wahrscheinlich haben Sie kein Monopol auf ein bestimmtes Produkt, darum lassen Sie diesen Test vielleicht besser sein, und versuchen stattdessen mit anderen Mitteln, Ihren Umsatz zu steigern.
Im Web finden sich zahlreiche Beispiele, wie es nicht gemacht werden sollte. Schwieriger scheint die Frage, wie man E-Business 2011 denn richtig macht. Wer sich über die aktuellsten Entwicklungen rund um die Themen E-Commerce, Web-Design und Internettechnologien aus erster Hand informieren will, hat diesen Monat auch Gelegenheit, sein Know-how am E-Business-Kongress auf Vordermann zu bringen, der begleitend zur Schweizer IT-Messe Aiciti (10. bis 12. Mai in Zürich) stattfindet. In 36 Seminaren werden unzählige der aktuellen Entwicklungen wie Mobile Internet, die Einbindung der sozialen Netze in Business-Prozesse oder die jüngsten Trends in Sachen Web-Design eingehend erläutert und am Beispiel vorgestellt. Ein Must für E-Commerce-Verantwortliche, Online-Strategen und Web-Designer (Informationen und Anmeldung unter www.ebusinesskongress.ch)!
(mw)