Im April und Mai fanden in Genf und Basel die diesjährigen TechDays von Microsoft Schweiz statt, die auch heuer wieder viele Besucher anlockten. Allerdings waren es nicht ganz so viele wie in den Vorjahren: Rund 900 Entwickler und IT-Pros wurden an den beiden Tagen im Congress Center in Basel gezählt, 450 waren es in Genf. «Wir sind sehr zufrieden und ziehen ein sehr positives Fazit», teilt Christof Zogg, Organisator und Director der Developer & Platform Group von
Microsoft Schweiz, trotzdem mit. Man habe die quantitativen Erwartungen erreicht, auch wenn man den Teilnehmererfolg aus dem Vorjahr inhaltsbedingt – es gab keine grösseren Launches seit den letzten TechDays – nicht ganz habe erreichen können. Auch das erste Feedback der Teilnehmer sei rundum positiv, sowohl was die Qualität der Sessions angehe als auch bezüglich der Rahmenbedingungen wie Organisation und Catering.
Potentialabschätzung und Technologieevaluation
Auch Reto Wettstein, CEO des Start-up
Biztelligence, bezeichnet die TechDays 2011 als Erfolg. Kein Wunder, gehört sein Unternehmen doch zu den Gewinnern eines
Microsoft Technology Innovation Award 2011 (siehe Infobox auf dieser Seite). Für Wettstein, der im Gegensatz zu vielen seiner Teammitgliedern persönlich zum ersten Mal an den TechDays war, ist die Veranstaltung ein optimaler Platz, um sich mit neuen Themen und Technologien auseinanderzusetzen. Die gebotene Übersicht helfe ausserdem bei der Potentialabschätzung und Technologieevaluation. Schwerpunkte bildeten für
Biztelligence, neben der Award-Verleihung, die Themen Azure, BI und CRM.
Informationen aus erster Hand
Bereits zum dritten Mal an den TechDays mit von der Partie war Kim Rüedi. Der Software-Engineer von Xmedia war beide Tage vor Ort und schätzt es, dass er jeweils viel Neues über Produkte und Technologien von
Microsoft erfährt, und zwar aus erster Hand. Die so vermittelten Informationen könne er dann jeweils direkt im Unternehmen umsetzen. Ausserdem würden die TechDays ihm auch mal eine kurze Auszeit vom Firmenalltag geben, meint Rüedi. Seine Schwerpunkte lagen in diesem Jahr auf Sessions zu SQL Server vNext, ASP.Net MVC, The Future of C# and VB.Net, HTML5, Ajax & jQuery und Appfabric Caching in Windows Azure. «Gewisse Sessions waren nützlich, informativ, lehrreich und interessant, andere wiederum langweilig und/oder zu basic», bilanziert Rüedi, der gleichzeitig mit dem Catering ganz zufrieden ist.
Alte Bekannte treffen
Seit Jahren regelmässiger Gast an den TechDays ist Bernhard von Allmen, Head of Human Interaction Design bei Roche Diagnostics. «Offen gesagt, weiss ich gar nicht mehr, wann meine erste Teilnahme war», gesteht er. Wieso er sich jedes Jahr wieder für die Veranstaltung entscheidet? «Ich kann mir in relativ kurzer Zeit einen Überblick über neue Trends und Produkte verschaffen und gleichzeitig einzelne Themen vertieft anschauen – das ist eine Kombination die selten zu finden ist. Ausserdem ist es eine gute Gelegenheit, alte Bekannte wieder einmal zu treffen», meint von Allmen. Sein Hauptinteresse lag dieses Jahr auf den verschiedenen User-Interface-Technologien und -Tools, sowie bei den architekturbezogenen Themen. Beides seien Bereiche, die in seiner Arbeit sehr wichtig seien und man die aktuellen Trends im Auge behalten müsse. Die Sessions waren seiner Ansicht nach sehr informativ. Die Anzahl der Aussteller hingegen sei sehr übersichtlich gewesen und dementsprechend habe man nicht so viele neue Kontakte knüpfen können wie in anderen Jahren. Aber in der Summe habe es sich sicher gelohnt, nicht zuletzt auch deshalb, weil er zusammen mit seinem Team auch einen Technology Innovation Award habe gewinnen können.
Im Oktober: TechDays zu Windows 8
Die nächsten TechDays finden bereits am 20. und 21. Oktober 2011 im Kursaal Bern statt, mit je einem Tag für Entwickler und IT-Pros. Dabei wird sich alles um die Nachfolgeversion von Windows 7 drehen. Laut Christof Zogg vom
Microsoft finden dieses Jahr zweimal TechDays statt, weil man den Konferenzkalender überarbeitet und demjenigen der Microsoft Corporation anpasst, der im Herbst jährlich eine Professional Developers Conference (PDC) – heuer vom 13. bis 15. September in Anaheim – und im Frühling jährlich die MIX vorsieht.
«Wir sind überzeugt, dass angesichts der bevorstehenden Ankündigungen und Launches bereits im Herbst wieder grosses Interesse für eine TechDays-Konferenz in Bern besteht», meint Zogg. In Bern sicher wieder mit dabei sein wird
Biztelligence: «Ich persönlich wahrscheinlich eher nicht, da das Thema Windows 8 für unser Produkt Truesense, das auf Azure läuft, vordergründig nicht hoch relevant ist. Einzelne Teammitglieder werden aber wieder dabei sein», so Reto Wettstein. Interesse an einem Besuch in Bern hat auch Kim Rüedi. Der Software-Entwickler weiss allerdings noch nicht, ob sein Arbeitgeber einen neuerlichen TechDays-Besuch finanziert. Noch unschlüssig ist Bernhard von Allmen. Er will sich erst entscheiden, wenn er das detaillierte Programm kennt, «da ich vor allem wegen Sessions zu meinem Fachgebiet teilnehme», so von Allmen. Auch wir sind gespannt auf das Programm der zweiten TechDays 2011 und vor allem, was Microsoft im Herbst alles zu Windows 8 verraten wird.
Gewinner des Microsoft Technology Innovation Award 2011
Microsoft Schweiz hat im Rahmen der TechDays 2011 auch die diesjährigen Technology Innovation Awards (ehemals .Net Innovation Awards und Best of Swiss Silverlight Awards) verliehen. Damit zeichnet das Unternehmen jährlich die innovativsten Schweizer Projekte aus, die auf neuesten Entwicklungstechnologien von
Microsoft basieren. Honoriert werden Projekte, die sich durch die Auswahl der Technologien, deren spezifische Nutzung sowie eine hohe geschäftliche Relevanz auszeichnen. Auch das Benutzererlebnis sowie Intuitivität und Eleganz sollen berücksichtigt werden.
Zu den diesjährigen Gewinnern gehört
Biztelligence. Das junge Schweizer Unternehmen hat für den Kunden Sunrise Communications eine Business-Intelligence-Lösung namens Truesense für den Point-of-Sale (POS) entwickelt. Das Video-Analyse-Tool läuft in der Azure-Cloud und ermöglicht das Nachvollziehen von Bewegungen und Aktivitäten in einem Shop.
Ebenfalls einen Award erhalten hat Roche Diagnostics. Die Entwickler des Pharmariesen haben das sogenannte LabUI gebaut. Dabei handelt es sich um ein User Interface, das die verschiedensten Input-Formen – klassisch via Maus oder Tastatur oder via Touchscreen – gleichsam unterstützt und bereits erfolgreich eingesetzt wird.
Schliesslich hat Microsoft auch noch die Hochschule für Technik Rapperswil ausgezeichnet und zwar für ihr Scrumtable für BBV Software Services. Dabei handelt es sich um eine Lösung, mit der sich elektronische Statusinformationen zu Scrum-Projekten bequem im Team auf einem Microsoft-Surface-Tisch bearbeiten lassen. Das Scrumtable nutzt das «Microsoft Surface Toolkit for Windows Touch» und ist auch für Windows-7-Touchscreens verfügbar.
(mv)
Die glücklichen Gewinner eines Technology Innovation Award 2011 mit Vertretern von Microsoft Schweiz (v.l.): Stefano Mallè (Microsoft Schweiz), Reto Wettstein (Biztelligence) und Roland Krummenacher (Alumni Hochschule für Technik Rapperswil HSR), Bernhard von Allmen und Jens Lippmann (Roche Diagnostics), Silvan Gehrig und Mischa Trecco (HSR) und Christof Zogg (Microsoft Schweiz).