In Zeiten limitierter ICT-Budgets und stark steigender Strompreise verschafft sich das ansonsten eher nebensächliche Thema Green IT in Unternehmen langsam aber sicher Gehör. Dabei steht vor allem der Wunsch nach energieeffizienter IT im Vordergrund, durch die Kosten gesenkt werden kann.
Wie viel Strom und Geld könnten Schweizer Unternehmen mit Hilfe von effizienten ICT-Lösungen pro Jahr sparen? Swisscom hat es im Rahmen seines Green-ICT-Check, mit dem Unternehmen online ihr CO2-Äquivalent und Kosten-Einsparpotential in den Bereichen Energie und Verkehr errechnen können, zusammen mit Myclimate aus- beziehungsweise hochgerechnet. 493’000 MWh sollen es sein, was dem Stromverbrauch von 100’000 Haushalten entspricht. Ausserdem könnte gleichzeitig der CO2-Ausstoss von 250’000 Autos, also 750’000 Tonnen CO2, eingespart werden. In Franken ausgedrückt: Inklusive Einsparungen, die dank entsprechender Lösungen auch im Bereich Reise- und Reisezeitkosten erzielt werden können, könnten laut den beiden Unternehmen so jährlich rund 7 Milliarden Franken gespart werden.
Energieeffizienz in Rechenzentren
Unternehmen können ihren Energiebedarf auf ganz unterschiedliche Art und Weise senken. Laut Swisscom einerseits durch moderne ICT-Lösungen im Bereich Home-Office oder Videokonferenzen, andererseits aber auch durch IT-Dienstleistungen, die ihrerseits aus energieeffizienten Rechenzentren stammen.
Rechenzentren spielen bezüglich Stromverbrauch ein zentrale Rolle, denn hier entstehen hohe Energiekosten. Silicon Graphics International (SGI) hat in Zusammenarbeit mit Intel und der Fachzeitschrift «Business&IT» in diesem Zusammenhang eine Umfrage durchgeführt und wollte dabei herauszufinden, inwiefern das Thema «Green IT» in den Rechenzentren angekommen ist und umgesetzt wird. Das Ergebnis der Umfrage zeigt, dass die grosse Mehrheit der befragten IT-Unternehmen (83%) sich bereits mit dem Thema beschäftigt und sich deutliche Energie- und Kosteneinsparungen durch den Einsatz von Green-IT-Lösungen verspricht (88%). Dieses Wissen wird allerdings (noch) nicht in die Praxis umgesetzt. Ein Beispiel: Nur gerade 34 Prozent berücksichtigen bei der Neuplanung eines Rechenzentrums tatsächlich die Implementierung energieeffizienter Server.
Weiter zeigt die Studie, dass über 70 Prozent der Befragten gar keine oder nur eine vage Vorstellung von den Gesamtbetriebskosten ihres Rechenzentrums haben. Durch eine Neuplanung der IT-Infrastruktur unter Green-IT-Gesichtspunkten einerseits und dem klassischen Austausch von Hardware-Elementen andererseits sind laut SGI jedoch reale Einsparungspotentiale bei den Kosten im hohen zweistelligen Prozentbereich möglich.
(mv)