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CMS wird zum Social-Web-Cockpit


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2011/03

     

Aus der Not eine Tugend machen, dieses Sprichwort nahm man sich bei Comvation zu Herzen. 2004 suchte das Unternehmen vergeblich nach einem passenden Web-Content-Management-System (CMS) für die Pflege der eigenen Web-Präsenz. Kurzerhand programmierten die Thuner ihr eigenes und tauften es Contrexx. Seitdem hat sich einiges getan: Zurzeit zählt Contrexx in Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr als 50’000 Websites, von denen ein Zehntel Lizenzgebühren erwirtschaftet. Der Rest ist nichtkommerzieller Natur und deshalb kostenlos, da das Produkt auch als Open Source lizenziert werden kann. Hauptvertriebspartner sind dabei allerdings nicht Unternehmen, die ihre eigene Webpräsenz aufbauen wollen, sondern Grafikagenturen. Mittlerweile gibt es 260 solcher Partner in der ganzen DACH-Region.

Dieses Vertriebssystem geht auf Comvations Marktanalysen von 2007 zurück. Dort kam heraus, dass die meisten KMU die Realisierung ihrer Website einer externen Agentur überlassen. Diese erstellt ein der Corporate Identity entsprechendes Screendesign und setzt dieses als Stilvorlage um. Contrexx übernimmt dabei das Zusammenspiel zwischen Technik, Design und Inhalt. Auf diese Weise sind Programmierfähigkeiten nicht nötig, die Agentur kann sich auf das Design, der Endkunde auf die Inhaltspflege konzentrieren. Ein weiteres Element der Vertriebsstrategie fasst CEO Ivan Schmid so zusammen: «Kunden wollen einen Ansprechpartner.» Das heisst, dass im Gegensatz zu gebührenfreien Produkten wie Typo3, die auf Internet-Communities setzen, eine Contrexx-Lizenz mit dem Anspruch auf professionellen Support verbunden ist.

Schaltzentrale CMS

Den Schwerpunkt der Contrexx-Strategie bilden aber über 20 integrierte Anwendungen – Funktionalitäte wie ein Shop, ein Newslettersystem oder diverse Social-Media-Schnittstellen. Auf diese Weise müssen keine Insellösungen Dritter integriert werden. Das reduziert den Wartungsaufwand. Für Ivan Schmid bringt dieses Paket Zukunftssicherheit gerade beim Thema Social Media. «Einfach nur eine Firmenwebsite reicht heute nicht mehr. Ein Unternehmen muss mit seinen Inhalten mehr als nur eine Plattform gleichzeitig bedienen können.»

Ein modernes CMS dient dafür als Schaltzentrale. So kann man eigene Inhalte gleich über Facebook oder Twitter verteilen, ohne das CMS-Cockpit verlassen zu müssen. Für Contrexx gibt es solche Bedienelemente ab der nächsten Version im April. Damit avanciert das Thema Schnittstellen in der CMS-Welt gleich zum Superthema. Zentral wird die Kommunikation mit Plattformen Dritter, wie Google Maps, das heute bereits in viele Webseiten integriert ist. Denkt man konsequent weiter, landet man schnell beim Begriff Single-Sign-on. So dienen die Google ID oder Facebook Connect in Zukunft als Login für Webseiten Dritter. Die entsprechende Funktionalität folgt in zukünftigen Versionen von Contrexx. Gerade im Umfeld von E-Commerce ergeben sich Synergien, wenn Features wie Bewertungen oder Empfehlungen mit dieser ID verknüpft werden. Angesprochen werden so nicht nur die Webseiten-Betreiber, sondern auch deren Kunden. Zurzeit ist das zwar noch Zukunftsmusik – etwas in der Art hat man aber bereits für die Schweiz realisiert: Über ein Zusatzpaket kann man sich auch mit der SuisseID am CMS anmelden. Die Pläne gehen aber noch weiter: Contrexx ist in sechs Sprachen erhältlich – demnächst will man in den englischsprachigen Markt vorstossen.
www.contrexx.com
www.comvation.com



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