Der NAS-Markt hat im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2009 um 49,8 Prozent zugelegt, wie die jüngsten Analysen von IDC zeigen. Und laut den meisten Teilnehmern der Marktübersicht über Network Attached Storage (NAS) wird das Wachstum weiter anhalten. Der NAS-Markt wird sich Zyxel-Disti Studerus zufolge vor allem im Soho- und KMU-Umfeld dank steigender Nachfrage deutlich vergrössern. Gerade bei KMU sei mit einem wachsenden Speicherbedarf zu rechnen. Und: «Dank sinkenden Festplattenpreisen und technischen Fortschritten sind NAS-Systeme nicht mehr nur Grossunternehmen vorbehalten.» In vielen KMU sei daher die Ablösung von Tape-Laufwerken durch NAS-Devices als Backup-Lösung im Gange. Auch Joël Broc, Regional Manager für Österreich und die Schweiz bei der EMC-Tochter
Iomega, erwartet im NAS-Bereich 2011 einen ähnlichen Zuwachs wie 2010: «Im Consumer- und KMU-Bereich ist das Potential noch sehr gross.» Ins selbe Horn bläst Marco Soppelsa, Product Manager des Thecus- und Qnap-Distributors Simpex IT-Solutions: «Die Schweiz ist ein NAS-Land wie kaum ein anderes weltweit, viele haben zuhause bereits einen Server und 2011 wird diese Anzahl noch viel grösser werden.» Aus diesem Grund finden sich in der Übersicht nur NAS-Systeme für KMU, die weniger als 5000 Franken kosten, aber dennoch über mindestens vier Terabyte Speicher und zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse verfügen.
Immer höhere Anforderungen
Doch nicht nur die Zahl der verkauften NAS-Server wird steigen, sondern auch die Anforderungen an sie. Laut Transtec wird die Verfügbarkeit der NAS-Systeme immer mehr zum Thema. Ein einziger Server sei bei vielen Kunden nicht mehr gewünscht, da nahezu alle Daten einer Firma da abgespeichert seien. NAS-Systeme müssten zudem immer mehr der Performance genügen, es reiche nicht mehr, nur ein paar Office-Dokumente vorzuhalten. Transtec zufolge können heute auch Datenbanken, Messdaten und virtuelle Server ohne weiteres auf einem NAS vorgehalten werden.
Auch Broc von
Iomega ist überzeugt, dass im KMU-Bereich Virtualisierung und Cloud eine wichtige Rolle spielen werden. Und auch Drew Meyer, Director of Storage Product Marketing bei
Netgear, betont: «Wir werden weiterhin Network Storage als die offensichtliche Lösung für die mehrfachgenutzte virtuelle Umgebung, entweder als Hauptspeicher- oder Aushilfsziel, in vorhandener Umgebung fördern.»
Balduin Schilling, Field Marketing Manager, Enterprise Solutions für die Schweiz und Österreich bei
Dell, sieht derweil eine Aufspaltung des klassischen NAS-Bereichs in zwei Teile. So zeichnet sich im Markt seiner Ansicht nach einerseits ein Segment der kleinen NAS-Systeme ab, die sich sehr einfach in das Netz integrieren lassen und oft auf Windows Storage Server von Microsoft basieren, und andererseits eine steigende Nachfrage nach Unified-Storage-Lösungen, also nach Speichersystemen, die sowohl NAS als auch SAN unterstützen.
Grosse Bandbreite
Die Preisspanne bei den NAS-Systemen in der Marktübersicht ist relativ gross, wobei keines mehr als 5000 Franken kostet. Das günstigste Gerät stammt von Zyxel. Das NSA-2401 kostet 1040 Franken und bietet eine Speicherkapazität von 8 Terabyte, aber lediglich 256 MB RAM. Das teuerste NAS liefert Transtec Lynx mit dem NAS3240M. Dieses wartet allerdings auch mit einer maximalen Speicherkapazität von 192 Terabyte und maximal 32 GB RAM auf.
Bei den Prozessoren setzen die meisten Hersteller auf Intel, einzig
Zyxel, Iomega/EMC und
Buffalo Technology verwenden für ihre Geräte Freescale respektive Marvell. Bei den installierten Betriebssystemen hat Linux klar die Nase vorne, findet sich das Open-Source-OS doch auf sieben der elf Geräte.
Des weiteren unterstützen sämtliche NAS der Übersicht das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP). Und auch die Active-Directory-Unterstützung ist beinahe Standard, einzig bei HPs X4100 Network Storage System und bei Buffalos Terastation III TS-RIX8.0T sucht man diese vergeblich.
(abr)