Sunrise hat bekanntgegeben, gegen die von der
Comcom im Dezember verfügten Preise für den Teilnehmeranschluss und die Interkonnektionsgebühren Beschwerde beim Bundesgericht einzulegen. Zwar sei der Preis für den Teilnehmeranschluss auf 17.30 Franken (2009) beziehungsweise 16.70 Franken (2010) etwas gesenkt worden. Die
Sunrise moniert aber, der Preis sei nach wie vor zu hoch – insbesondere im europäischen Vergleich. Die überhöhten Preise würden zu einer Diskriminierung der privaten Telekomdienstleister führen und den Wettbewerb verhindern.
Sunrise bemängelt, dass die Methode, auf deren Basis die Preise von der
Comcom festgelegt werden, nicht korrekt angewendet werde und zu überhöhten Preisen führe. Die Comcom wendet die sogenannte LRIC-Methode (Long Run Incremental Cost) an, würde dabei aber jeweils eine vollständige Neubewertung (Wiederbeschaffungsneuwert, der sich auf ein vollständig neues Netz bezieht) der Netzinfrastruktur zu den aktuellen Baukosten vornehmen. Die Kabelkanalisation und die Kupferkabel der letzten Meile seien aber grossteils bereits vor Jahrzehnten gebaut wurden und seien längst abgeschrieben. Somit verrechne
Swisscom der Konkurrenz Kosten, die ihr selbst gar nicht anfallen würden. Deshalb müssten bei der Bewertung der Anlagen die Amortisation berücksichtigt werden (Wiederbeschaffungsrestwert).
Auch der Preisüberwacher sei gleicher Meinung wie
Sunrise, schreibt das Unternehmen abschliessend und fordert dringend eine Anpassung der Kostenberechnungspraxis für die Zugangspreise.
(mw)