Forscher aus dem IBM-Labor in Rüschlikon haben den ersten Prototyp einer neuartigen Visualisierungssoftware für elektronische Patienteninformationen entwickelt. Anatomic Symbolic Mapper Engine (ASME) Software nennt sie sich. Mit ihr sollen sich medizinische Patienteninformationen anhand eines virtuellen anatomischen Modells des menschlichen Körpers, eines so genannter Avatars, schnell und einfach erfassen und abfragen lassen. Damit könnte die Patientenversorgung erheblich verbessert werden, meint
IBM.
Per Mausklick auf eine bestimmte Körperstelle sollen sich mit ASME sämtliche Informationen über diese abrufen lassen. Klagt ein Patient beispielsweise über Rückenschmerzen, so könnte ein Arzt laut IBM mit einem Klick auf die Wirbelsäule des ASME 3-D-Avatars sämtliche Informationen zur Wirbelsäule des Patienten abfragen. Diese sollen alle Texteinträge, Laborresultate, Röntgen- und Tomographieaufnahmen, verschriebene Rezepte oder Therapieberichte enthalten.
IBM zeigt an der CeBIT erstmals auch eine Integration von ASME in den Lotus Notes 8 Client, was die Software um nützliche Kollaborationsfunktionen erweitert. Ein Arzt kann beispielsweise direkt aus der Anwendung heraus in Echtzeit die Verfügbarkeit von Kollegen abfragen, zu einer "Web-Besprechung/Chatsession" einladen oder eine gemeinsame Aktivität zur weiteren Behandlung initiieren.
Auf der CeBIT in Hannover werden die Rüschlikoner IBM-Wissenschaftler erstmals auch ein zukunftsweisendes Modell eines emissionsfreien Rechenzentrums durch direkte Abwärmenutzung vorstellen. Der erste Prototyp arbeitet laut IBM extrem energieeffizient und verwendet bereits drei Viertel der für den Betrieb der Rechner gebrauchten Energie direkt für die Zweitnutzung, etwa zum Heizen von Gebäuden. Die Basis für diese Innovation legt ein neuartiges leistungsstarkes Wasserkühlsystem, das direkt auf dem Chip integriert wird.
(mv)