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Supraleiter bei minus 120° C

Mit einer neu entdeckten Verbindung aus Kohlenstoff, Chloroform und Bromoform gelang es Forschern der Bell Labs von Lucent Technologies den Supraleitungsrekord zu brechen.
31. August 2001

     

Anno 1911 wurde die Supraleitung (elektrische Leitung ohne Widerstand) als Phänomen beim absoluten Nullpunkt entdeckt. Seit dann versuchen Forscher immer wieder neue, sprich wärmere Temperatur-Rekorde aufzustellen. Der jüngste Coup in dieser Disziplin ist Wissenschaftlern der Bell Labs von Lucent Technologies gelungen. Dabei wurden Chloroform- und Bromoform-Moleküle zur Kohlenstoff-Basis hinzugefügt. Da die verwendeten Kohlenstoffverbindungen kugelförmig aufgebaut sind, werden sie im Fachjargon gemeinhin auch als "Bucky Balls" bezeichnet. Dadurch war es den Forschern möglich, einen Supraleiter zu konzipieren, der den Strom bei Temperaturen widerstandslos leitet, die über jener von flüssigem Stickstoff liegt. Die Supraleitung konnte bei rund minus 120 Grad Celsius erzielt werden, der bisherige Rekord lag bei 185 Grad Celsius.
Das Ziel des Wettstreits wäre, irgendwann Supraleitung bei Raumtemperaturen zu erzielen - der jüngste Rekord ist nur einer unter vielen in dieser Richtung. Für die IT-Industrie, aber auch für weitere Branchen, ergäbe sich mit der widerstandslosen Stromübertragung ein enormes Entwicklungspotenzial.


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