Wie das Wallstreet Journal berichtet, will Microsoft die Programmiersprache Java nicht mit Windows XP ausliefern, sondern allenfalls als Zusatz-Download bereitstellen. Als Begründung sagt
Microsoft, dass Java den erhöhten Sicherheitsanforderungen an Windows XP nicht gerecht werde.
Dieses Argument wirkt einigermassen lächerlich, sind es doch gerade Microsofts Scriptsprachen, die Viren, Würmern und anderem digitalem Ungeziefer Tür und Tor öffnen, während Java in einer geschlossenen Sandbox läuft.
Die wahren Gründe für den Java-Verzicht dürften denn auch woanders liegen: Windows XP ist die erste Plattform, die Microsofts .Net-Initiative unterstützt, in der Web-Dienste, eine gemeinsame Laufzeitbibliothek für verschiedene Sprachen sowie plattformunabhängige Sprachen, allen voran Microsofts C#, die Hauptrolle spielen werden. Für Suns Java gibt es dabei keine Verwendung.
Erst im Februar hat sich Microsoft mit Sun über die weitere Verwendung von Java geeinigt -- demnach hätte man Java noch für sieben Jahre nutzen dürfen. Nur wenig später hat allerdings Microsoft sein "Jump-to-.Net"-Programm vorgestellt, das Entwickler bei der Umstellung ihrer Anwendungen von Java auf C# unterstützen soll.