Das Phänomen ist für Bewohner von Kleinstaaten, wie wir Schweizer, ein altbekanntes. Kaum jemand, den man kennenlernt, mit dem sich nicht über wenige Ecken Bekanntheitsbeziehungen erplaudern liessen. In der Soziologie ist dieses verblüffend enge Beziehungsnetz der Menschen seit den sechziger Jahren als Small-World-Hypothese bekannt. Jetzt haben Wissenschaftler der New Yorker Columbia Universität mit einem Experiment gezeigt, dass auch im Internet im Schnitt nur sechs E-Mail-Weiterleitungen nötig sind, um von einem Absender zu jedem beliebigen Empfänger auf der Welt zu gelangen. Aufgabe der Studienteilnehmer war es, ein E-Mail an 18 vorbestimmte Empfänger in 13 Ländern zu schicken, von denen Name, Beruf und Wohnort bekannt waren. In dem die Mails jeweils an alle Bekannten, die irgend eine Verbindung zur Zielperson haben könnten, weitergeleitet wurden, fanden sie im Durchschnitt nach sechs Weiterleitungen die Bestimmungsmailbox.