Olympus C-1: Lifestyle-Digicam

Die kleine Olympus-Digitalkamera bringt zwar keine Pixelrekorde, ist dafür aber ultrakompakt und federleicht.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2001/18

     

Kaum ist die Jagd nach Pixel-Millionen bei 3,3 Megapixeln an ihrem vorläufigen Ende angelangt, folgt die Jagd nach Miniaturisierung. Nach Sony und Canon (Test der Digital Ixus 300 in einer der nächsten Ausgaben) hat nun auch der Marktleader Olympus eine Mini-Kamera auf den Markt gebracht - das digitale Schwestermodell zum Kompakt-Kamera-Bestseller Olympus µ [mju:].




Wie das Vorbild aus der analogen Welt ist auch die C-1 in erster Linie ein Lifestyle-Objekt, entwickelt primär für Gelegenheitsfotografen, die eine qualitativ hochstehende Kamera zu einem günstigen Preis suchen, die darüber hinaus möglichst immer und überall dabeisein kann.


Minimale Abmessungen

Mit ihren geringen Abmessungen von bloss 110x62x34 Millimetern findet die Olympus C-1 in jeder Tasche Platz und trägt mit 203 Gramm (inkl. Batterie und Medium) auch beim Gewicht kaum auf. Damit dürfte sie das letztere Ziel problemlos erreichen. Die Kamera kommt in einem sauber verarbeiteten, robusten Kunststoffgehäuse, das trotz seiner geringen Masse recht gut in der Hand liegt.



Die C-1 bietet einen CCD-Chip mit einer Auflösung von 1,3 Megapixeln, was einer Bildgrösse von 1280x960 Pixeln entspricht. Das ist zwar nicht mehr ganz zeitgemäss, reicht aber einigermassen problemlos für Ausdrucke im Format 9x13 cm.




Motive nimmt die Kamera mit einem Festbrennweiten-Objektiv von 36 mm (äquivalent zu Kleinbild) auf, das über eine Lichtstärke von F2,8 verfügt. Unterstützung erhält das Objektiv von einem stufenlosen digitalen 2fach-Zoom - angesichts der niedrigen 1,3-Megapixel-Auflösung der Olympus C-1 hält sich der Nutzen dieses Feature allerdings in Grenzen.



Darüber hinaus verfügt die Kamera sowohl über einen optischen Sucher als auch über einen 1,5-Zoll-Monitor mit 113'000 Bildpunkten. Während ersterer mit seinem klaren, hellen Bild standardmässig zum Einsatz kommt, ermöglicht letzterer insbesondere bei Makro-Aufnahmen die Möglichkeit einer parallaxe-freien Anvisierung der Motive - er wird im Makro-Modus auch automatisch eingeschaltet. Selbstverständlich kann der Monitor auch in anderen Aufnahmesituationen beliebig zugeschaltet werden, was sich aber aus Energiespargründen kaum empfiehlt.



Im weiteren dient das Display natürlich auch zur Bildkontrolle unmittelbar nach der Aufnahme sowie für den Wiedergabemodus und die Einstellung der Kamerafunktionen über das Menü.




Einfache Bedienung

Die Bedienung der Kamera fällt denn auch leicht. Die Menüs sind einfach gehalten und intuitiv bedienbar, und lediglich vier Buttons genügen, um sämtliche Optionen zu erreichen. Die Tasten sind dabei meist mehrfach belegt: So dienen die Buttons für das optische Zoom im Wiedergabemodus auch zur Vergrösserung des Bildes sowie zur Navigation und zur Anzeige eines Mehrfachbildes. Im Aufnahmemodus wiederum sind über die Navigationstasten die Optionen für Blitz und Makromodus erreichbar. Alle Tasten sind durch Symbole gekennzeichnet und lassen so eine einfache, zweifelsfreie Bedienung zu.



Wie von einer "Kamera für jedermann", wie Olympus die C-1 positioniert, nicht anders zu erwarten, halten sich die Möglichkeiten zum Eingriff in Aufnahmeparameter in engen Grenzen. Einzig eine Programmautomatik mit Verschlusszeiten zwischen 1/1000 und 1/2 s steht zur Verfügung, die allerdings wenn nötig über eine manuelle Belichtungskorrektur (+/- 2 Blenden in halben Stufen) verbessert werden kann. Ansonsten bietet die Kamera Eingriffsmöglichkeiten für den integrierten Blitz sowie beim Weissabgleich - letzteres ist auch nötig, bekundet die Automatik der C-1 doch insbesondere mit Kunstlicht einige Mühe.




Ein automatisch oder manuell funktionierender TTL-Autofokus sorgt für scharfe Bilder, der Arbeitsbereich liegt zwischen 50 cm und unendlich. Im ergänzenden Makromodus kann bereits ab 10 cm scharfgestellt werden.


Wenige Zusatz-Features

Die Olympus C-1 speichert ihre Bilder auf einer SmartMedia-Karte (mitgeliefert werden 8 MB), auf der je nach Wahl der drei Qualitätsmodi (1280x960 oder 640x480 Pixel) zwischen 8 und 82 Bilder im JPEG-Format Platz finden.



Die Bildqualität der Olympus C-1 bietet keine grossen Überraschungen. Auflösung und Schärfe entsprechen dem, was man von einer 1,3-Megapixel-Kamera realistischerweise erwarten darf. Die Farbwiedergabe ist natürlich, wenn der Weissabgleich korrekt eingestellt ist, ein Farbrauschen war in unseren Testaufnahmen kaum festzustellen.




Zur Übertragung auf den PC dient ein USB-Anschluss. Die Kamera lässt sich dabei als externes Laufwerk einbinden, zusätzliche Treiber sind also nicht vonnöten. Weitere Anschlüsse stehen für ein optional erhältliches Netzkabel sowie für die Verbindung mit einem Fernseher (PAL) zur Verfügung.



Die Stromversorgung der C-1 erfolgt standardmässig über den mitgelieferten (nicht wiederaufladbaren) CR-V3-Lithiumblock, alternativ lassen sich aber auch NiMH- oder NiCd-Batterien verwenden. Das bietet vor allem auf Reisen einen Vorteil gegenüber den oft verwendeten proprietären Akkus, lassen sich Batterien doch jederzeit und überall leicht ersetzen.



Weitere Features der Kamera sind ein Selbstauslöser mit rund 12 Sekunden Vorlaufzeit sowie eine Serienbildfunktion, mit der bis zu vier Bilder in einer Kadenz von 2 Aufnahmen pro Sekunde geschossen werden können - und das auch in der besten Auflösung.



Insgesamt bietet Olympus mit der C-1 eine optimale Schnappschuss-Kamera, die dank ihrer geringen Masse immer dabeisein kann. Die einfache Bedienung und der günstige Preis machen die Digicam für Einsteiger doppelt interessant. Wer allerdings ambitioniertere Projekte verfolgt, wird mit der C-1 aufgrund der fehlenden manuellen Einstellmöglichkeiten für Blende und Verschluss auf Dauer kaum glücklich.



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