VMware 3.0: Schnellerer Computer im Computer

VMware 3.0 Beta bietet nebst erweiterter Hardware-Unterstützung eine verbesserte Performance.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2001/38

     

Es gibt verschiedene Gründe, mehrere Betriebssysteme einzusetzen. So müssen etwa Webentwickler ihre Seiten auf verschiedenen Plattformen testen, oder es müssen für ein Projekt Tools eingesetzt werden, die beispielsweise nur unter Linux laufen.



Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten, mehrere Betriebssysteme einzusetzen. Im Vordergrund steht der Einsatz verschiedener Rechner, aber auch ein Multi-Boot-System ist denkbar.




Besonders elegant geht das allerdings mit Vmware. Die Version 3.0 des bekannten Tools des gleichnamigen Herstellers emuliert in einem Host-Betriebssystem eine komplett eigenständige virtuelle Maschine, in der ein zweites Betriebssystem installiert und betrieben werden kann.



Die Beta der neuen Version ist in zwei Varianten für Windows 2000/XP und Linux erhältlich und unterstützt als Gastbetriebssystem neben DOS sämtliche Windows-Varianten inklusive XP, Linux sowie FreeBSD. Die Unterstützung für das neue Microsoft-Betriebssystem ist denn auch eine der wichtigsten Neuerungen.


Wizards unterstützen die Konfiguration

Die weiteren Neuheiten in Vmware 3.0 sind eher unspektakulär und betreffen eine erweiterte Hardware-Unterstützung sowie eine erleichterte Bedienung. Letzterem kommt das überarbeitete User-Interface zugute, das mit verbesserten Wizards die Aufgabe vereinfacht, neue virtuelle Maschinen zu erschaffen und diese mit zusätzlichen Geräten auszustatten. Dazu liefert VMware nun mehr Status-Informationen und erweiterte Konfigurationsoptionen. Diese Änderungen sind allerdings nur in der Windows-Version verfügbar, ebenso wie eine neue Screenshot-Funktion.




Sowohl unter Windows als auch unter Linux werden Konfigurationsänderungen neuerdings sofort gespeichert, und neue Tastenkürzel erleichtern unter beiden Betriebssystemen den Umgang mit dem Fenster der virtuellen Maschine.



USB-Support inbegriffen

Auf der Hardware-Seite wurde Vmware um Unterstützung für USB- und SCSI-Geräte erweitert. SCSI konnte zwar schon bisher genutzt werden, aber nur für virtuelle Festplatten und CD-Drives. Nun wurde ein Treiber integriert, über den auch SCSI-Scanner oder Tape in die virtuelle Maschine eingebunden werden können.



Neu ist die Unterstützung für USB, die aber nur dann funktioniert, wenn sowohl das Host- als auch das Gast-Betriebssystem nativen USB-Support bieten. Das ist etwa bei Windows 95 und NT oder bei Linux vor Kernelversion 2.2.18 nicht der Fall.




Praktisch ist unter Umständen die neue Möglichkeit, CD-Images als virtuelle Laufwerke anzusprechen. Damit ist VMware nicht mehr auf das physische CD-Drive angewiesen. Erst für die Final-Version vorgesehen ist darüber hinaus Unterstützung für CD-RW- und DVD-Laufwerke.
Eine Erleichterung für den Internet-Zugriff in der virtuellen Maschine wurde mit der Integration von Network Adress Translation (NAT) geschaffen. Dieses Feature ist vor allem im Zusammenhang mit dem Einsatz des DFÜ-Adapters oder von Wireless-LANs sehr hilfreich.



Insgesamt ist VMware ein hervorragendes Tool, wenn es darum geht, wirklich schnellen Zugriff auf mehrere Betriebssystem zu haben. Mit den getätigten Erweiterungen steht die virtuelle Maschine einem physischen PC in nichts mehr nach, und auch die Performance wurde gesteigert, was schon in der vorliegenden Beta spürbar ist.



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