StuffIt Deluxe 5.5 komprimiert besser

Das bekannte Mac-Tool ist erstmals auch für Windows erhältlich.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2001/30

     

Schon seit Jahren ist WinZip der Standard, wenn es um die Komprimierung von Windows-Dateien und -Ordnern geht. Gleichzeitig gibt es aber zahlreiche andere Komprimierungsalgorithmen und -formate, die aber weit weniger verbreitet sind.



Eines davon ist das StuffIt-Format .sit, das Aladdin Systems bereits 1988 für den Macintosh eingeführt hat. Seit 1995 sind einige Elemente der Software auch für Windows verfügbar, und seit diesem Jahr ist die erste kommerzielle Version 5.5 der Komprimierungssuite für Windows verfügbar.


Breite Formatunterstützung

Die Installation und Konfiguration von StuffIt ist simpel: Das Programm integriert sich automatisch in den Windows Explorer und erscheint darauf (wie andere Komprimiertools auch) im Kontextmenü, das mit der rechten Maustaste aufgerufen werden kann.



Per Mausklick können die Original-Daten daraufhin gepackt werden. Das Programm beherrscht nicht weniger als zehn verschiedene Formate, darunter neben dem eigenen .sit auch so bekannte und verbreitete Formate wie .ace, .cab, .rar und natürlich .zip. Dazu kommen noch die Linux- und Unixformate .tar und .gzip. Jeder der Kompressionstypen kann als Standard eingesetzt werden, und für einige Formate lässt StuffIt die Wahl über verschiedene Kompressionsraten.





Hervorragende Kompression

Die erreichten Kompressionsraten sind denn auch die Hauptsache bei einem Packprogramm. Und hier vermag StuffIt zu überraschen: Das Tool erzeugt kleinere Archive als sein Konkurrent WinZip, aber auch kleinere als WinRar, das bisher für seine hervorragende Kompression bekannt war.



So vermochte StuffIt einen 6,67 MB grossen Ordner mit 31 Dateien auf 4,3 MB zu komprimieren, während Rar dafür 4,72 MB und WinZip 4,91 MB benötigten. StuffIt spart damit gegenüber WinZip rund 14 Prozent Plattenplatz. Ein 2,13 MB grosses Bitmap-Bild packte StuffIt auf 26 KB, WinZip auf 33 KB und WinRar auf 36 KB - eine Ersparnis von fast 27 Prozent, wiederum gegenüber WinZip. Ein Word-Dokument von 106 KB Grösse dagegen verkleinerten alle drei Programme auf 17 KB.




Mit diesen Werten bietet StuffIt beste Voraussetzungen, wenn es darum geht, Archive per Mail zu verschikken. Dafür steht sogar ein eigener Menüpunkt im Kontextmenü zur Verfügung.


Einfache Bedienung

Die Bedienung von StuffIt ist simpel. Neben den Kontextmenü-Optionen werden drei Icons auf dem Desktop installiert: Aladdin Expander und DropStuff erscheinen als kleine Fenster, in die zu komprimierende Dateien oder Archive gezogen werden können.



Das eigentliche Hauptprogramm ist der StuffIt Browser. Dieses Tool ist wie der Windows Explorer mit Baumstrukturen aufgebaut und erlaubt die direkte Bearbeitung von Dateien und Archiven. Beim Packen von Dateien lässt sich nach Belieben ein unterstütztes Dateiformat auswählen, zusätzliche Optionen erlauben das Hinzufügen eines Kennworts zum Archiv oder die Erstellung von MultiVolumes mit frei wählbarer Grösse. Nicht zuletzt lassen sich auch selbstextrahierende Archive erstellen.




Mit einem Preis von 89 Franken kostet StuffIt relativ viel, insbesondere, da ein Teil der Funktionen auch durch Freewaretools abgedeckt wird. Im Direktvergleich zum Hauptkonkurrenten WinZip kommt StuffIt dagegen gut weg - WinZip 8.0 mit Selfextractor kostet immerhin 20 Franken mehr.



Dank der breiten Formatunterstützung und den guten Komprimierungsraten könnte sich StuffIt durchaus zu einem echten WinZip-Konkurrenten entwickeln. Und wer gepackte Dateien mit Mac-Usern tauschen will, kommt sowieso nicht an dem Programm vorbei.



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