Vor 20 Jahren


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/17

     

++ EISA versus PS/2: 1987 lancierte PC-Erfinder IBM eine neue Generation von Personal Computern. Die PS/2-Plattform bot technisch mehr als der bisherige PC/AT, war aber mit diesem nicht kompatibel – vor allem wegen der völlig überarbeiteten Bus-Architektur für Erweiterungskarten: Das PS/2 war mit Micro-Channel-Slots ausgestattet, die 32 Bit adressieren konnten und mit 10 MHz getaktet waren. Dritthersteller, die MCA-konforme Systeme verkaufen wollten, mussten für jedes Gerät happige Lizenzgebühren entrichten. Dies kam nicht gut an: Unter der Ägide von Compaq entwickelten neun Hersteller einen eigenen 32-Bit-Bus, der als Extended Industry Standard Architecture (EISA) vermarktet und in Highend-PCs wie dem Deskpro 486 zum Zug kam. EISA bot mit Ausnahme der Taktfrequenz (8,33 statt 10 MHz) praktisch alle Vorteile von MCA wie Bus Mastering, Burst Mode und Konfiguration per Software: EISA-Karten mussten zur Vermeidung von Ressourcenkonflikten nicht wie die früheren ISA-Karten durch Umstecken von Jumpern konfiguriert werden.




++ Unisys will bei Mainframes aufholen: Am 19.9.1988 kündigte der damals zweitgrösste Computerhersteller Unisys die neue Mainframe-Linie 2200/600 mit Preisen zwischen 300’000 und 5 Millionen Dollar pro System an. Mit massiv stärkerer Leistung besonders für Online-Transaktionen bei Banken und Fluglinien sollte die neue Generation die bejahrten Sperry-1100-Rechner ablösen. Unisys war 1986 aus der Fusion von Burroughs und Sperry hervorgegangen. Seitdem hatte das Unternehmen vor allem die Burroughs-Systeme gepflegt, so dass ehemalige Sperry-Kunden bereits scharenweise zur Konkurrenz abgewandert waren – vor allem Marktführer IBM (70%) mit dem noch leistungsfähigeren System 3090 machte Unisys arg zu schaffen. Sperry hätte eigentlich schon lange stärkere Systeme auf den Markt bringen wollen. Dies wurde durch Schwierigkeiten bei der Chip-Entwicklung jedoch jahrelang verzögert.

(ubi)


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