Aus für WinFS
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/13
Bei den objektorientierten Dateisystemen scheint Microsoft kein glückliches Händchen zu haben. Bereits in den 90er Jahren mussten die Redmonder ihr Projekt «Cairo», eine Windows-NT-Version mit Objektspeicher, nach wiederholten Verzögerungen abbrechen. Jetzt wiederholt sich die Geschichte: Mit WinFS wird nun auch der jüngste Versuch gecancelt, Windows mit einem modernen Dateisystem auszurüsten. Gemäss einem sehr vage formulierten Blog-Posting von Quentin Clark, Lead Program Manager, soll die WinFS-Technologie stattdessen in anderen Produkten, wie den nächsten SQL Server («Katmai») oder ADO.Net, aufgehen. Unklar ist auch, was mit Microsofts O/R-Mapping-Technologie ObjectSpaces geschehen wird. Diese war ursprünglich für ADO.Net 2.0 geplant, sollte dann aber in WinFS integriert werden. Möglicherweise wird ObjectSpaces nun doch als Teil von ADO.Net auf den Markt kommen.
Als universeller Objektspeicher für Dateien und strukturierte Informationen wie Kontakte oder E-Mails galt WinFS als das Killerfeature von Windows Vista. Es hätte unter anderem ermöglicht, Daten mit Metainformationen (z.B einer Kunden- oder Projektnummer) zu beschreiben, um diese miteinander zu verknüpfen.
Wegen Verzögerungen im Entwicklungsfahrplan hatte Microsoft WinFS bereits im August 2004 von der Vista-Featureliste gestrichen und dessen Auslieferung auf 2007 veschoben.