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Bio-Pass kommt 2006


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/14

     

Wenn es nach dem Willen des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) geht, sollen hierzulande ab September 2006 im Rahmen eines Pilotprojekts die ersten biometrischen Pässe ausgestellt werden. Auf den mit Chips bestückten Ausweisen werden neben den üblichen Daten ein Gesichtsbild und Fingerabdrücke gespeichert.
Den biometrischen Pass werden diejenigen Schweizer brauchen, die weiterhin von den erleichterten Einreisebestimmungen der USA Gebrauch machen wollen und über keinen Pass 03 verfügen, der vor dem 26. Oktober 2005 ausgestellt wurde. Das EJPD empfiehlt, dass sich nur die Personen für das Pilotprojekt melden, die den Bio-Pass dringend brauchen.
Die Testphase soll fünf Jahre dauern. Ebenso lang werden die biometrischen Pässe gültig sein – dies bei einem Preis von satten 250 Franken. Zum Vergleich: Der aktuelle Pass 03 kostet 120 Franken bei einer Gültigkeitsdauer von zehn Jahren. Die kürzere Laufzeit drängt sich laut den Behörden auf, weil «nach den heutigen Erkenntnissen ungewiss ist, ob die Datenchips, die in die Pässe integriert werden, eine Lebenszeit von mehr als fünf Jahren haben».





Doch nicht nur das ist ungewiss. Wie die Marktforscher von Gartner berichten, wird sich die Biometrie generell nur zögerlich durchsetzen. Einerseits seien die entsprechenden Techniken noch zu teuer – und andererseits liessen Genauigkeit und Zuverlässigkeit noch zu wünschen übrig. Zudem habe sich die Industrie noch auf keine Standards einigen können, so die Auguren von Gartner.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch eine Studie von Biomertrie-Experten der Universität von Southampton in England. Die Wissenschaftler kommen darin zum Schluss, dass es besser sei, Ohrenformen statt Gesichtszüge und Iris biometrisch zu erfassen, da Ohren über die Jahre wesentlich konstanter blieben als das ganze Gesicht – und weil sich eine Ohrenform einfacher erfassen lasse als die stets unruhige Iris.




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