Web 2.0 revolutioniert Businessapplikationen

Mashups: Geschäftsprozesse per Drag-and-Drop
Mal eben schnell eine Business-Anwendung anpassen? Bei althergebrachten Development-Methoden bringen diese Projekte einen üppigen, zeit- und ressourcenfressenden Verwaltungs-overhead mit sich. Gerade kleinere Projekte bleiben deswegen in den IT-Abteilungen oft liegen. Mit Mashups wird alles viel unkomplizierter, Anwender können sich ihre Geschäftsprozesse per Drag-and-Drop selbst massschneidern.
Andreas Naujack, Gebietsleiter Schweiz, Serena Software GmbH

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/20

     

Die Software-Entwicklung für Geschäftsanwendungen steht derzeit vor einem Umbruch. Mashups, die sich durch Web 2.0 im Internet auf breiter Front durchsetzen konnten, erobern auch den Business-Sektor. Das Mashup-Verfahren ähnelt grundsätzlich einem Remix in der Popmusik. Auch bei Mashups erstellt man neue Inhalte durch eine Kombination vorhandenen Materials. Aufwändige Programmier- und Integrationsarbeiten entfallen, weil schon vorhandene Inhalte einfach neu kombiniert werden.


Innovationsstau in den IT-Abteilungen auflösen

Jeremy Burton, Vizepräsident von Serena Software, beschreibt die momentane Situation in den IT-Abteilungen folgendermassen: «Viele Jahre haben wir den weltgrössten Unternehmen geholfen, hoch entwickelte Mission-Critical-Applikationen zu bauen. Das Problem ist nur, dass die IT gar nicht so schnell Neuerungen einführen kann wie der Bedarf wächst. Die Anfragen übersteigen in den meisten IT-Abteilungen die vorhandene Kapazität um das Zehnfache.» Er ergänzt: «Unternehmen brauchen einen schnelleren Weg, Anwendungen zu entwickeln und auszurollen. Wenn die IT eine umfangreiche SOA-Plattform einführt, können Power User hierauf aufbauen und per Mashup unkompliziert selbst neue Anwendungen erstellen.»


Development ohne Developer

Einige wenige Software-Entwicklungsunternehmen haben die Mashup-Technik für Geschäftsanwendungen bereits weiterentwickelt. Benutzer können ihre Prozesse per Drag-and-Drop selbst abbilden, technisches Expertenwissen in Programmiersprachen ist nicht mehr erforderlich, so dass selbst Anwender ihre eigenen Applikationen erstellen können. Damit lassen sich Projekte schnell und unkompliziert umsetzen, die früher langwierige und fehlerträchtige Abstimmungsprozesse zwischen Fachabteilung und IT-Development erfordert hätten.


Anwendungsbeispiele für Mashups

Mashups können Standard-Geschäftsprozesse abbilden wie beispielsweise das Sarbanes Oxley Compliance Management, Rabatte auf Verkaufsartikel und IT-Change-Request Tracking. Auch das Einbinden von Applikationen ist simpel. Ob ein Abstimmungsprozess in Salesforce auf einen Herstellungsprozess in SAP verweisen, oder ein Change-Request-Item in Remedy mit einem Change-Workflow-Prozess in Documentum verbunden werden soll: Mit Mashups lassen sich alle Anpassungen ohne aufwändige Integrationsarbeiten realisieren. Der Informationsaustausch über Gerätegrenzen ist ein weiteres, häufig genutztes Einsatzgebiet. Damit können beispielsweise IT-Service-Requests über Webbrowser, BlackBerry oder per iPhone ausgestellt werden.






Herkömmliche Applikations-Entwicklung




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