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Swisscom bringt VDSL, Cablecom 6000 kbps

Die wachsende Konkurrenz zwischen Kabel- und Telefonnetzbetreiber führt endlich zu höheren Bandbreiten.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/18

     

Cablecom bietet unter der Bezeichnung Hispeed 6000 einen 6000-kbps-Breitbandzugang über das Kabelmodem. Die Upload-Rate des Anschlusses beträgt 600 kbps, der Preis wurde auf monatlich
95 Franken festgelegt.
Daneben hat der Kabelnetzbetreiber die Bandbreite seines Einsteigerangebotes von 100 auf 150 kbps heraufgesetzt. Dies wohl als Reaktion auf die neuen ADSL-Starter-Kit, die ebenfalls mit 150 kbps (Download) aufwarten können.
Swisscom ihrerseits ist bislang noch nicht auf das neue Hispeed-6000-Abo eingegangen. Zumindest waren bis Redaktionsschluss keine Entscheide betreffend einer Anpassung der Bandbreite gefallen. Gut möglich, dass diese noch folgen, bietet das schnellste ADSL-Angebot mit 2400/200 kbps nun doch deutlich weniger als die Konkurrenz. Ganz aufschliessen kann Swisscom aber nicht, denn die Schmerzgrenze des möglichen Durchsatzes liegt bei ADSL im Bereich von 5 Mbps.


VDSL kommt

Zeit also für den nächsten Schritt, und der heisst VDSL (Very High Bit Rate Digital Subscriber Line) mit maximalen Bandbreiten von 10 bis 25 Mbps. Mit der VDSL-Erschliessung in der Schweiz wurde bereits begonnen, und schon fürs nächste Jahr wird in städtischen Gebieten eine Abdeckung von 60 Prozent angepeilt. Dies liess Swisscom im Rahmen eines Hintergrundgesprächs im Welschland verlauten. Könnten die Pläne in die Realität umgesetzt werden, würde Swisscom eine Pionierrolle in Europa übernehmen und könnte zudem die Quadruple-Strategie (Telefon, Internet, Mobilkommunikation, Fernsehen) verwirklichen. VDSL soll nämlich nicht nur ruckelfreies Fernsehen erlauben (dies wäre bereits mit ADSL möglich), sondern auch Fernsehen in HDTV-Qualität – und zwar mit zwei Streams, um beispielsweise ein Programm zu sehen und ein zweites aufzuzeichnen. HDTV via VDSL wurde der versammelten Presse gar gezeigt, wenn auch alles andere als ruckelfrei, was aber als «Vorführeffekt» abgetan wurde.
Und Swisscom arbeitet gar bereits am nächsten Schritt. In Zürich läuft ein Pilotversuch mit Fibre to the Home. 600 Gebäude sind angeschlossen. Man will die Machbarkeit und den Bandbreitenbedarf abklären.


Cablecom wurde verkauft

Cablecom wurde völlig überraschend für 2,85 Milliarden Franken an die US-Firma Liberty Global verkauft. Der für Mitte Oktober angestrebte Börsengang fällt damit ins Wasser. Liberty Global ist der nach eigenen Angaben grösste Kabelnetzbetreiber ausserhalb der USA. Der Bundesrat will den Deal noch genauer prüfen, da eine ausländische Gesellschaft andere Interessen haben könnte als die Schweizer Bevölkerung.

(mw)


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