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Futurelife lebt weiter


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/16

     

Es war riesig, das Interesse an Futurelife, dem High-Tech-Haus der Familie Steiner in Hünenberg im Kanton Zug. Als das Projekt vor drei Jahren gestartet wurde, gab es kaum ein Medium, das nicht über das smarte Wohnen berichtete. Genau so gross wie das Interesse zum Start war, genau so schnell ist es - wie üblich in der heutigen Informationsgesellschaft - wieder abgeklungen.



Jetzt aber hat es Futurelife noch einmal in die Medien geschafft, denn das Projekt ist praktisch vor dem Aus gestanden.



Die Beisheim Holding, die das Non-Profit-Projekt finanziert hat, wird Futurelife ab Ende September nicht mehr weiter unterstützen. Toni Callabreti, Geschäftsführer der Beisheim Management AG, erklärt gegenüber InfoWeek, dass das Engagement von Beginn weg zeitlich beschränkt ausgelegt war. Das Projekt sei aber ein Erfolg gewesen und die Lernziele, die definiert wurden, seien auch erfüllt worden. Kann man das Projekt also sterben lassen? Gemäss Hausherrin Ursi Steiner auf keinen Fall: "Der vernetzte, automatisierte und ferngesteuerte Haushalt gehört zu den grossen Innovationsthemen dieses Jahrhunderts. Partner von Futurelife profitieren von den Erkenntnissen, die im täglichen Einsatz mit State-of-the-Art-Technologie gemacht werden, und sichern sich die Zusammenarbeit in einem unvergleichlichen Netzwerk innovativer Firmen." Zudem spricht Steiner von anhaltendem Interesse am Haus und seinen Einrichtungen.
Auch Callabreti ist überzeugt, dass das Projekt für eine Firma, die im Umfeld Gebäudetechnik tätig ist, noch immer interessant sein kann, um Produkte im Alltag zu testen.



Trotz des Interesses hatte die Familie Steiner, die das Projekt unbedingt weiterführen wollte, Mitte August erst die Hälfte der jährlich benötigten Sponsorengelder in der Höhe von 350'000 Franken beisammen. Anfang September nun zeichnete sich eine Lösung ab. "Das Projekt wird mit einem Minimalbudget für die nächsten zwei Jahre weitergeführt", frohlockt Ursi Steiner. Jedoch wird das Konzept etwas geändert. Man werde Futurelife in Zukunft eher als technisches Weiterentwicklungslabor für Produkte aus dem Smart-Home-Umfeld nutzen. Besuche im Haus, die bislang gratis waren, werden in Zukunft kostenpflichtig. Nur die Partnerfirmen werden ihre Kunden kostenlos herumführen können. Schliesslich müsse das Projekt ja finanziert werden, so Steiner. Dass Futurelife weitergeführt wird, ist zu begrüssen. Es ist eines der am weitest entwickelten Smart-Home-Projekte, dass es gibt, und so auch Werbung für den Technologiestandort Schweiz.

(mw)


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