Zweitmonitor über USB-Port

Samsungs SyncMaster 940UX kann via USB angeschlossen werden und eignet sich so hervorragend als zweites Display.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/07

     

Den Mitarbeitern auf der InfoWeek-Redaktion beim Anblick einer neuen Hardware ein «Ah» und «Oh» zu entlocken, ist alles andere als einfach und geschieht entsprechend selten. Umso erstaunlicher, dass gerade ein an sich einfaches LC-Display dies wieder einmal geschafft hat. Der Samsung SyncMaster 940UX erlaubt es nämlich, jeden herkömmlichen PC mit USB-Anschluss Dual-Monitor-fähig zu machen. Dazu reicht eine herkömmliche Grafikkarte mit einem Ausgang, denn die Bildschirmsignale werden via USB übertragen. Das Ganze funktioniert einwandfrei, hat aber einige Einschränkungen. Dazu später mehr.


Einstecken, Doppelklicken, los geht's!

Der Samsung-Monitor unterscheidet sich kaum von einem herkömmlichen Display. Es finden sich an der Unterseite ein Netzanschluss, ein Analog- und ein DVI-Eingang sowie ein USB-Port. Zwei weitere USB-Ports gibt’s an der Seite. In der Packung liegen nebst Display, Handbüchern und Treiber-CD auch ein Netz-, ein DVI- und ein USB-Kabel. So kann das Display auch als Erstmonitor genutzt werden – es drängt sich aufgrund seiner innovativen Funktionalität über USB jedoch förmlich als Zweitmonitor auf.




Der Anschluss ist denkbar einfach. Sobald das USB-Kabel verbunden und das Display eingeschaltet sind, erkennt der Rechner ein neues Laufwerk. Dies, weil im 940UX Flash-Speicher verbaut ist, auf dem die Treiber-Software liegt. Seltsamerweise erkennt Windows den Speicher als CD-ROM, auf die Installation hat dies aber keinen Einfluss. Lediglich Setup.exe doppelklicken, Treiber installieren, und Sekunden später ist das brandneue Zweitdisplay bereits einsatzfähig. Verwaltet wird dieses über ein mässig komfortables Menü am Display selbst und wie gehabt über das «Anzeige»-Menü in der Windows-Systemsteuerung (siehe Screenshot).





Als Treiber kommt die Software UbiSync zum Einsatz, welche ähnlich funktioniert wie ein Remote-Management-Programm. Um mit den Datenmengen fertig zu werden, welche die Bilddarstellung produziert, schickt UbiSync jeweils nur die Daten der Veränderungen in einem Bild über das Kabel. Für Alltags- und Business-Anwendungen reicht dies. Bei schnellen Bildabfolgen beispielsweise in Videos oder Games kann es aber mitunter problematisch werden.


Fürs Business gedacht

Wir haben für den Test ein einigermassen einfaches 3D-Game (Ski Challenge 2007 von SF DRS) in einem Fenster (800x600 Pixel) auf dem 940UX laufen lassen. Das Game war praktisch unspielbar. Besser sieht’s da schon bei Videos aus. Kleine Quick-Time-Filme oder auch Videos auf YouTube lassen sich weitgehend problemlos auf dem Zweitdisplay abspielen. Einzig hier und dort sind vereinzelt Artefakte zu erkennen.




Daneben haben wir auch QuickTime-Videos in HD-Qualität laufen gelassen. Filme mit 480p können dabei – erstaunlicherweise – ebenfalls mehr oder weniger problemlos auf dem Zweitmonitor ausgegeben werden. Komplett anders sieht es aus, wenn man es versucht, ein Video mit 720p oder gar 1080p anzuzeigen. Zieht man hier den QuickTime-Player in den Zweitmonitor, ist bereits Schluss mit Lustig. Die Maus lässt sich faktisch nicht mehr bewegen, so dass auch der Player unmöglich wieder in den Erstmonitor zurückgeschoben werden kann. Der einzige Ausweg besteht darin, das Display auszuschalten, es so zu deaktivieren – und solche Versuche in Zukunft zu unterlassen.






Fairerweise muss gesagt werden, dass Samsung selbst darauf hinweist, dass das Display vor allem für den Business-Einsatz konzipiert ist, wo es wie erwähnt seinen Dienst anstandslos verrichtet und höchstens mal bei aufwendigen Flash-Sites etwas ruckeln kann. Ruckler bemerkt man zudem auch, wenn man ein Fenster etwas schnell vom Erst- in den Zweitmonitor zieht.
Weniger erfreulich gestaltet sich dass Ganze, wenn das LCD an einen etwas älteren Rechner über USB 1.1 angehängt wird. Hier rumpelt’s dann schon kräftig, wenn man beispielsweise nur schon ein Windows-Explorer-Fenster ins USB-Display zieht. Selbst der leere Mauszeiger bewegt sich etwas hakelig. Man
kann zwar arbeiten, wenn die Fenster im Zweitdisplay nicht grafikintensiv sind. Ob die leichten Verzögerungen nach ein paar Stunden nicht nerven, ist aber
eine andere Geschichte.
Theoretisch sollen sich an einen Rechner bis zu sechs USB-Monitore hängen lassen. Testen konnten wir dies nicht, da wir «nur» ein Testexemplar zur Verfügung hatten. Derzeit werden zudem nur Windows XP mit SP2 oder Vista unterstützt. Wir haben versucht, das Ganze auch unter Windows 2000 zum Laufen zu bringen. Erfolglos.

(mw)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Aus welcher Stadt stammten die Bremer Stadtmusikanten?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER