ID-Diebstähle und Manipulationen
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/06
Die Zahl der Angriffe via Internet nimmt weiter zu, zudem arbeiten die Schädlinge immer gezielter. Dies sind Kernaussagen von Symantecs Internetsicherheitsreport, der jüngst bereits zum 11. Mal mit den Zahlen für das zweite Halbjahr 2006 erschien.
Laut Symantec hat die Zahl der Botrechner – Zombie-Rechner, die ohne das Wissen des Users zum Beispiel für den Spam-Versand missbraucht werden – in dieser Zeit massiv zugenommen, speziell im EMEA-Raum. In diesem Teil der Erde soll die Zunahme innert
6 Monate 130 Prozent betragen haben. Weltweit fanden sich
6 Millionen Botrechner (plus
29 Prozent). Im Gegensatz dazu ging die Zahl der «Command-and-Control»-Rechner, also derjenigen Maschinen, welche die Bots steuern, um 25 Prozent zurück. Dies lässt den Schluss zu, dass immer weniger Angreifer eine immer grössere werdende Anzahl Zombie-Rechner steuern.
Ein weiteres Ergebnis der Symantec-Untersuchungen: Spam wird immer gezielter eingesetzt, um finanziellen Gewinn zu erlangen. Stark gewachsen soll der sogenannte «Pump-and-Dump-Spam» sein. Dieser wird verwendet, um Aktienkurse zu manipulieren. Candid Wüest, Sicherheitsexperte bei Symantec, erklärt: «Die Urheber kaufen schwach notierte Aktien und verschicken anschliessend falsche Prognosen als Spam-E-Mails – der Aktienkurs steigt und sie können ihre Papiere mit Gewinn verkaufen».
Ebenfalls stark ansteigend ist die Zahl der ID-Diebstähle via Internet. Heute könnten Kreditkartendaten bereits für weniger als 10 Dollar online erworben werden, weiss der Sicherheits-Riese zu berichten. Und generell würden die Versuche, vertrauliche Daten zu klauen, zunehmen. 66 Prozent der weltweit am meisten entdeckten Schadprogramme hätten genau dieses Ziel gehabt.
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