In Zürich wird gut verdient
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/18
Verdiente der Schweizer Durchschnittsinformatiker – der übrigens im Schnitt 40 Jahre alt ist – vor einem Jahr noch 110'000 Franken, sind es heute rund zwei Prozent mehr. Dies geht aus der Salärumfrage 2004 des IT- und Telekomverbandes SwissICT hervor. Die Umfrage wird seit 1981 durchgeführt, in diesem Jahr beteiligten sich 17'956 Mitarbeiter aus 221 Unternehmen der verschiedensten Branchen an der Befragung.
Die trotz harscher Wirtschaftslage höheren Löhne werden primär aber nicht auf die Grosszügigkeit der Firmenchefs zurückgeführt. Vielmehr müsse man davon ausgehen, dass weniger qualifizierte IT-Arbeitskräfte ihre Stelle verloren haben – gestiegene Mitarbeiterqualität gleich vollere Lohntüten.
Wir nehmen die Ergebnisse von sechs geläufigen IT-Berufen ein bisschen genauer unter die Lupe.
Der Applikationsentwickler Professional verdient durchschnittlich 99'232 Franken im Jahr, am meisten in der Region Basel (101'277 Franken), am wenigsten in der Zentralschweiz (93'406 Franken). Die Schulbildung scheint keine wesentliche Rolle zu spielen. Ein Applikationsentwickler mit Grundschulabschluss verdient im Schnitt nur knapp 4000 Franken weniger als einer mit Hochschulabschluss. Das Alter macht allerdings einen Unterschied: Unter 25 verdient man im Mittel 72'257, mit 30 bis 34 Jahren bereits 94'405 und mit 45 bis 49 Jahren gar 108'776 Franken.
Der Business-Engineer Senior trägt jährlich 119'625 Franken nach Hause. Dabei spielt es keine allzu grosse Rolle, in welcher Region der Schweiz er arbeitet. Der grösste Teil der Business-Engineer-Senior-Antworten (180) kommt aus dem Finanzdienstleistungssektor, wo im Schnitt 117'703 Franken bezahlt werden. Die 14 Umfrage-Teilnehmer aus dem Versicherungswesen verdienen trotz nur unwesentlich höherem Alter im Schnitt deutlich mehr, nämlich 138'755 Franken.
Gutes Geld kann man als Projektmanager Professional verdienen – durchschnittlich 131'982 Franken pro Jahr. Auch hier gibt
es wieder frappante Unterschiede
zwischen Zürich (143'408 Franken) und der Zentralschweiz (117'596 Franken). Schulisch gesehen sind die Unterschiede jedoch gering. Mit Lehrabschluss/Mittelschule beträgt der Lohn im Schnitt 133'626, mit höherer Fachausbildung 132'722 und mit einer Hochschule 137'741 Franken. Branchenspezifisch gibt es wiederum grosse Differenzen. Im Maschinenbau beträgt der Jahreslohn knapp 114'000, bei der öffentlichen Hand gut 124'000, bei IT-Dienstleistern 135'500 und im Finanzwesen über 152'000 Franken.
Der System-Administrator Professional ist im Schnitt 40 Jahre alt und verdient 92'374 Franken. Die Regionenunterschiede sind nicht so gross wie in anderen Bereichen, doch je nach Branche lässt sich massiv mehr Geld machen. Der öffentliche Sektor beispielsweise bezahlt über 112'000 Franken, das Finanzdienstleistungs-Wesen jedoch lediglich 88'270 Franken.
In der Krisenbranche Web verdient ein Webmaster Professional,
der im Schnitt 35 ist, 86'851 Franken. Mit einem Alter von 25 bis 29 Jahren lassen sich knapp 80'000 Franken machen, mit 45 bis 49 Jahren immerhin 106'000. Die Branchenunterschiede sind gering.
Zu guter Letzt noch der Wirtschaftsinformatiker Professional mit einem durchschnittlichen Jahreslohn von 115'871 Franken, der in Zürich bei geringerem Alter im Schnitt aber über 10'000 Franken mehr verdient als in Basel. Gut bezahlen Versicherungen und das Bankwesen ihre Wirtschaftsinformatiker (rund 123'000 Franken), die Chemie und Pharma-Industrie hingegen zahlt knapp 107'000,
IT-Dienstleister immerhin 111'517 Franken.
Wer sich für die Ergebnisse der Salärumfrage interessiert und genau wissen will, wer in welchem IT-Bereich bei welchem Alter wieviel verdient, kann die Ergebnisse unter www.swissict.ch bestellen.
Jahreslöhne von IT-Sepzialisten
Der Branchen-Verband swissPRM hat die neuste Ausgabe seines regelmässigen Branchenbarometers für externe IT Consultant Services veröffentlicht. Während der letzten 6 Monate waren die Branchen Banken, Versicherungen und öffentliche Hand im Aufwind. Beim Handel, der Industrie und bei KMU-Betrieben verlief die Entwicklung neutral. Für die nächsten sechs Monate wird bei Banken ein starker Aufwind erwartet. Positiv präsentieren sich auch die Kundenprojektaussichten der Versicherungs-Branche. Die restlichen Wirtschaftszweige (KMU, Handel, Industrie, öffentliche Hand) werden sich neutral verhalten. Der Bedarf an externen Informatikern wird gemäss swissPRM in den nächsten Monaten steigen, primär braucht es Business-Analytiker und Projektleiter, Client/Server- sowie Datenbank-Spezialisten und SAP-, Baan-, Siebel- und Peoplesoft-Spezialisten.
(mw)