IBM ist Supercomputer-König
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/13
Die schnellsten Rechner der Welt stehen in den USA. Dies besagt die eben erst erschienene Juni-Ausgabe der Top-500-Supercomputer-Liste. Noch auf der letzten Liste vom November 2006 stand der MareNostrum-Rechner, der im Supercomputing-Center in Barcelona steht, auf Platz 5, ausserdem fanden sich ein französischer und ein japanischer Rechner auf Platz 7 beziehungsweise Platz 9. Nun aber sind die ersten 8 Ränge durchgehend von US-Rechnern belegt.
Ebenfalls deutlich verstärkt hat sich die Supercomputer-Vormachtsstellung von IBM. Sechs der Top-10-Rechner stammen von Big Blue – vor einem halben Jahr waren es noch deren vier. Und die Ambitionen von IBM sind noch nicht gestillt. Während der letzten Juni-Tage liess der Hersteller verlauten, er habe eine nächste Generation des Blue-Gene-Supercomputers in der Pipeline, der die Petaflop-Grenze durchbrechen wird. Ein Petaflop (1000 Teraflops) entspricht einer Billiarde Rechen-operationen pro Sekunde.
Blue Gene/P, so der Name der mit PowerPC-450-CPUs bestückten neuen Generation, soll die Leistung des Vorgängers, Blue Gene/L, beinahe verdreifachen. Blue Gene/P könne so konfiguriert werden, dass gar eine Geschwindigkeit von 3 Petaflops erreicht wird. Ausserdem soll Blue Gene/P besonders energieeffizient sein und mit einem neuen Interface kommen, dass die Programmierung des Superrechners vereinfacht.
Doch auch andere Hersteller sind nicht untätig. Sun beispielsweise hat an der «International Supercomputing Conference» (ISC) in Dresden «Constellation» vorgestellt – ein prozessorunabhängiges Design für Supercomputer. Dabei handelt es sich um ein System aus Racks, in die Blades eingesetzt werden können. Ein neuartiger Infiniband-Switch soll annähernd 3500 Ports ansteuern können. «Constellation» soll dereinst bis 1,7 Petaflops skaliert werden können.
Ausserdem hat Sun verlauten lassen, man werde den Solaris-Cluster-Code öffnen und als Open High Availability Cluster unter die Open-Source-Lizenz CDDL stellen. Der High-Availability-Zusatz zum Sun-Betriebssystem soll im Verlauf der nächsten anderthalb Jahre in drei Phasen der Community übergeben werden.
Die Top 10 der Top 500