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IT in Randregionen

In der Bündner Surselva soll Hightech heimisch werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/09

     

«Arbeitplätze in der IT sollen eine neue wirtschaftliche Säule für unsere Region werden», so der Traum von Martin Mathiuet, Projektleiter von Transfer Tecnologic Surselva. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt der Schweizer
Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete, Microsoft Schweiz und dem Gemeindeverband der Bündner Surselva zusammen mit lokalen Projektträgern. Mathiuet erläutert: «Die Surselva ist eine Randregion, die schon lange mit Abwanderung kämpft. Die Wirtschaftszweige, von denen wir lebten sprich Land- und Forstwirtschaft, Energie sowie Tourismus sind rückläufig. Es muss etwas geschehen.»




In einem ersten Schritt geht es beim Projekt darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Während einem Jahr sollen sowohl KMU, Private sowie Kinder und Jugendliche mit einem attraktiven Informationsangebot versorgt werden. «In diesem ersten Schritt geht es nicht unbedingt um Arbeitsplätze. Es soll sich etwas bewegen. Die Leute sollen animiert werden, etwas im Bereich Bildung zu machen. IT soll verstärkt Einzug in Berufs- und Mittelschulen halten, damit die jungen Arbeitskräfte für eine fundierte Ausbildung nicht ins Unterland müssen und eventuell nicht zurückkommen. Und der IT-Eigenbedarf in den Bereichen Hard- und Software sowie Support soll gedeckt werden können», so Mathiuet. Sein längerfristiger Traum wäre ein Call Center für eine grössere Firma oder eine Ansiedlung von kleineren Firmen in der Surselva, die für Grossfirmen Aufträge erledigen. Er weiss aber, dass dies schwierig werden wird. Warum auch sollte eine Firma, wenn sie schon Arbeitsplätze abseits von ihrem Einzugsgebiet auslagert, diese in die Surselva und nicht gleich nach Indien vergeben? Mathiuet weiss auch hier eine Antwort. «Im Bündnerland findet eine Firma ein sicheres Umfeld und», fügt der Projektleiter verschmitzt an, «eine schöne Landschaft.» Doch es gibt auch noch eine andere Komponente: «Viele gut ausgebildete Einheimische würden sich wünschen, wieder zurück in die Surselva zu kommen, leider gibt es zur Zeit jedoch kaum Arbeitsmöglichkeiten.» Zu guter Letzt fügt er einen entscheidenden Punkt an. «Wer heute in Randregionen nicht innovativ ist, findet auch keine Unterstützung.»

(mw)


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