Ein sicherer Wert!
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/20
Den Schlussprüfungen auf der Stufe eidg. Fachausweis und eidg. Diplom Informatiker/in stellten sich in diesem Frühjahr 326 Kandidaten bei den Berufs- und 142 bei den höheren Fachprüfungen. Insgesamt 40 davon stammen aus der Suisse Romande. Die stärksten Richtungen auf der Stufe Fachausweis waren Business Process Development (104 Absolventen) und Project Services (99), gefolgt von Operational Services (73) und Applications Development (44). Beim Diplom führt Business Solutions (70) die Rangliste an, gefolgt von Project Management (44) und IT Solutions (18).
Bei der Altersstruktur der Kandidaten lag der Schnitt beim eidg. Fachausweis bei 34.1 Jahren, beim eidg. Diplom bei 34.9. Die jüngsten Kandidaten beim Fachausweis waren 22, beim Diplom 26, die «reifsten» waren sowohl beim Fachausweis wie beim Diplom 51 Jahre alt. Der Anteil Kandidatinnen dürfte gerne höher liegen. An dieser Schlussprüfung erreichte er 12.3% bei der Berufs- und 11.3% bei der höheren Fachprüfung. Zusammen mit der Herbstprüfung 2008 werden in diesem Jahr voraussichtlich insgesamt ca. 800 Kandidaten die Schlussprüfungen ablegen, eine Zahl, die vergleichbar ist mit jener im Vorjahr.
348 Kandidaten oder 74.4% erreichten ihr Ziel erfolgreich und konnten an der Schlussfeier ihre hart verdienten Fachausweise und Diplome in Empfang nehmen. Die Erfolgsquoten lagen sowohl für die Berufsprüfung wie für die höhere Fachprüfung gut im langjährigen Schnitt, der sich zwischen 65 und 80% bewegt. Der Prüfungskommissionspräsident und das verantwortliche Prüfungskommissionsmitglied aus der Suisse Romande ehrten die besten Kandidaten, die mit Durchschnittsnoten zwischen 6.0 und 5.5 (Fachausweis) bzw. 5.8 und 5.0 (Diplom) unter Beweis stellten, dass man mit Höchstnoten abschliessen konnte.
Die Schlussfeier bot die willkommene Gelegenheit, zusammen mit den anderen erfolgreichen Absolventen und den geladenen Gästen den erreichten Erfolg zu feiern. Fröhliche und entspannte Gesichter reihum: Das Bestehen der Schlussprüfung ist ein wichtiger und sicher auch ein besonders erfreulicher Meilenstein in der persönlichen Laufbahn. Eine besondere Freude liegt auch darin, zusammen mit anderen diesen Erfolg vorbereitet und sich in den nicht immer so einfachen Phasen der Vorbereitung gegenseitig unterstützt zu haben.
Dabei ist wieder einmal zu betonen, dass die Zulassungsvoraussetzungen für Fachausweis und Diplom speziell auf qualifizierte Praktiker zugeschnitten sind. Entscheidend ist nicht, auf welchem Weg die Kompetenzen erworben worden sind, sondern dass sie im Moment der Prüfung verfügbar sind und für geforderten Lösungen adäquat eingesetzt werden können.
Die Freude ist gerechtfertigt: Wer sich den Mühen dieser beiden einzigen eidgenössischen Prüfungen auf der Stufe der höheren Berufsbildung in der Informatik stellt und sie besteht, ist als Fachkraft gefragt und hat sich für Fach- und Führungsaufgaben die nötige Empfehlung erworben.
Mit der Berufsprüfung werden die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse nachgewiesen, um die Stellung eines Vorgesetzten zu bekleiden oder eine berufliche Funktion zu erfüllen, die wesentlich höhere Anforderungen stellt als die Berufslehre. Mit dem eidg. Diplom weisen die Absolventen schliesslich nach, dass sie in der Lage sind einen Informatik-Betrieb oder eine Abteilung selbständig zu leiten, oder besonders hohen Anforderungen im Beruf zu genügen.
Bisher haben insgesamt über 10‘000 erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen den eidg. Fachausweis und über 4‘000 das eidg. Diplom als Informatiker erworben. Auf der Stufe der höheren Berufsbildung gehört man damit zu den Bestqualifizierten und das in einem Berufsfeld, in dem mittlerweile rund 180‘000 Beschäftigte tätig sind.
Neben den erfahrenen Praktikern, die auf diesem Weg zu einem eidgenössischen Abschluss kommen, wählen auch zunehmend junge Informatiker mit EFZ den eidg. Fachausweis und das eidg. Diplom als Fortsetzung der beruflichen Grundbildung. Diese Wahl ist sicher empfehlenswert und dürfte in Zukunft noch häufiger erfolgen, gerade weil die Kompetenzen für die berufliche Grund- und die höhere Berufsbildung im Modulbaukasten für die Informatiker aufeinander abgestimmt und durchgängig kompetenzorientiert sind.
Dr. Ugo Merkli ist Geschäftsführer von I-CH – Informatik Berufsbildung Schweiz AG.