Sozialkompetente Fachleute gesucht


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/17

     

Eine Umfrage von SwissICT bei CIOs belegt die Veränderung in der Kultur und im Selbstverständnis der Informatik. Heute vermisst man am meisten Fachleute mit hoher Sozialkompetenz, gute Projektmanager, die stark sind in der Business-Analyse und mit hohem Service-Denken. Die Informatik mausert sich vom «Kostenverursacher» zum «Business-Enabler». Ihre Rolle ist die der mittragenden und mitdenkenden Entwickler von neuen Produkten und Prozessen. Da kaum ein Produkt ohne Informatik läuft oder betrieben werden kann, ist die Entwicklung neuer Produkte entsprechend stark von der Kapazität und Leistungsfähigkeit der Informatik abhängig. Diese braucht teamfähige, offene und kommunikationsfähige Fachleute, die als Informatik-Ingenieur oder Ingenieurin mitdenken. Fehlen diese, hat das sofort Auswirkungen aufs Geschäft. Und wir wissen ja: Die internationale Konkurrenz schläft nicht - wer zu spät kommt, hat das Nachsehen.




Entsprechend stehen HR-Leute und Informatik-Verantwortliche vor einer neuen Herausforderung: Es werden nicht mehr Freaks gesucht, sondern viele sozialkompetente Nachwuchsleute mit hohem Potential, gute Informatikerinnen und Informatiker zu werden. Es ist wohl nicht Zufall, dass verschiedene Firmen grosse Anstrengungen unternehmen, den Frauen die Informatik näher zu bringen. Denn eigentlich ist doch gerade die Applikationsentwicklung «typische Frauenarbeit»!





Jetzt ist die Zeit der Lehrlingsrekrutierung - da kann man alles umsetzen: sozialkompetente junge Leute anstellen, mehr Mädchen (suchen) und vor allem auch mehr Lehrstellen belegen. Machen Sie doch auch mit - dem Informatikstandort Schweiz zuliebe.




Alfred Breu, Präsident ZLI - Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik




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