HP Jornada 525: Pocket PC für Einsteiger und Professionals

Der Jornada 525 von Hewlett-Packard besticht durch einen vernünftigen Preis und ein umfangreiches Softwarepaket, das nahezu jede Anwendung zulässt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2001/16

     

In der Ankündigung des neuen Pocket PC Jornada 525 von Hewlett-Packard verspricht der kleine Bruder des Jornada 545/548 eine vielfältige Softwareausstattung, einfachste Bedienung und Interoperabilität mit den gängigsten Webdiensten.



Ob es sich mit dem kleinen Lifestyle-Objekt unterwegs wirklich wie am vertrauten Rechner daheim arbeiten, im Netz surfen oder auch spielen lässt, erläutert unser Test.


Multifunktionales Betriebssystem

Die Ausstattung des 230 Gramm leichten Begleiters, der bequem in jede Jackentasche passt, ist in der Tat sehr umfangreich. Als Betriebssystem dient Windows CE 3.0, das sich mittlerweile für den Einsatz in PDAs gegenüber der Konkurrenz, dem Palm OS, bestätigt hat.



Die Eingabe erfolgt mit dem mitgelieferten Stift, der angenehm in der Hand liegt, entweder über eine On-Screen-Tastatur oder direkt durch Schreiben auf das Display. Die Handschrifterkennungs-Software Transcriber wandelt das Geschriebene in Bits und Bytes um. Anfänglich fällt das Schreiben etwas schwer, doch mit ein bisschen Übung findet man schnell heraus, wie die Buchstaben und Zahlen korrekt erkannt werden.




Die Multi-Tasking-Benutzeroberfläche erlaubt ein schnelles Switchen zwischen den einzelnen Applikationen. Um allerdings die Übersicht bei der Vielzahl von Anwendungen nicht zu verlieren, ist wiederum Geduld und Ausprobieren angesagt. Hilfe bietet hier die Startseite, wo die wichtigsten Programme dargestellt sind und mit einem Klick geöffnet werden können. Die einzelnen Shortcuts lassen sich individuell konfigurieren. Die meisten PDAs tun sich etwas schwer, wenn man einmal geöffnete Applikationen wieder schliessen will. Dazu hat HP den Task Switcher in den Jornada 525 eingebaut, womit der Anwender die Programme bequem verlassen kann.



Die Grundeinstellungen für die individuellen Nutzungsbereiche und Geschmäcker lassen sich sehr einfach vornehmen. Licht, Kontrastverhältnisse sowie Lautstärke des eingebauten Lautsprechers sind in Sekunden angepasst.




Software für jedes Einsatzgebiet

Wie schon erwähnt, ist auf dem Jornada 525 ein umfangreiches Softwarepaket vorinstalliert. So findet man das komplette Microsoft-Pocket-Office mit Word und Excel in den Miniversionen. Sicherlich fraglich ist es, ob es sich zum effizienten Arbeiten einsetzen lässt - zum Überarbeiten von Dokumenten unterwegs sind die Programme jedoch bestimmt geeignet. Als Kalender, Taschenagenda, zum Verwalten von Kontakten und für das Versenden und Empfangen von E-Mail-Nachrichten dient Pocket Outlook. Zum Browsen von Webseiten ist Pocket Internet Explorer vorinstalliert. Ausserdem findet sich Pocket Street auf dem PDA, mit dem sich Strassenkarten auf das Gerät laden lassen. Der Windows Media Player erlaubt das Abspielen von digitaler Musik. Mit HP InfoExchange lassen sich auch Daten mit PDAs ohne Windows-OS austauschen. Darüber hinaus wurde dem Jornada 525 weiteres Softwarezubehör verpasst, darunter ein Voice Recorder, ein Taschenrechner, Spiele, Authentifizierungs- und Sicherheits-Tools sowie der Microsoft Reader, welcher dazu dient, aus dem Internet heruntergeladene E-Books anzuzeigen. Dabei benutzt er die sogenannte ClearType-Technologie, wodurch die Buchstaben schärfer dargestellt werden, was das Lesen angenehmer macht.




Mit dem Pocket PC werden zwei CD-ROMs mitgeliefert. Auf der einen findet man ActiveSync 3.1b für das Synchronisieren von Daten mit dem Desktop PC, Outlook 2000 und eine Desktop-Vollversion von Internet Explorer 5.0. Ausserdem enthält der Datenträger die Handschrifterkennungs-Software Transcriber, Money for Pocket PC, Pocket Street, Windows Media Manager und Reader E-Books. Die zweite CD-ROM enthält verschiedene Messaging-Tools wie Yahoo Messenger und ein mehrsprachiges Benutzerhandbuch. Weitere Softwareangebote stehen auf der HP-Homepage gratis zum Download bereit.


Hardware, die ihren Zweck erfüllt

Der HP Jornada 525 verbirgt in seinem Silbermetallic-Gehäuse als Herzstück einen Hitachi- SH3-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 133 MHz. Der Pocket PC verfügt über 16 MB SDRAM Arbeitsspeicher und ist mit einem hintergrundbeleuchteten 8-Bit-DSTN-Display ausgerüstet, das 256 Farben mit einer Auflösung von 240x320 Pixel darstellt. Auf der Frontseite findet man 4 benutzerdefinierbare Schnellstartsymbole sowie eine Schnellstarttaste, durch die man, hält man sie länger gedrückt, auf die zuletzt verwendete Applikation gelangt.



Links am Gehäuse ist ein Scroll-Rad angebracht, welches das schnelle Rauf- und Runterfahren der Seiten erlaubt. Das Rad ist mit einer beidseitigen Arretierung versehen und lässt sich dadurch nur geringfügig bewegen. Für effizientes Arbeiten hat es sich in unserem Test nicht bewährt. Da arbeitet man doch lieber mit den herkömmlichen Scroll-Leisten.




Mit einem weiteren Knopf an der linken Gehäuseseite lässt sich der Media Player starten und die Aufnahmefunktion des Voice Recorders aktivieren. Oben links und rechts befinden sich zwei Anschlussbuchsen für ein Stereo-Mikrofon und für einen Stereo-Kopfhörer, die mit einer Gummikappe geschützt sind. Sind diese Gummiabdeckungen einmal entfernt, lassen sie sich nicht mehr anbringen.



Ausserdem sind im Gerät ein Lautsprecher und ein Mikrofon eingebaut. Der Speicherplatz lässt sich über den integrierten Slot für Compact-Flash-Karten (Typ I) erweitern. Für den Anschluss an den Desktop PC steht eine serielle Kabelverbindung zur Verfügung. Ausserdem kann der Jornada 525 auch über eine Infrarot-Schnittstelle kommunizieren. Optional ist eine Docking-Station erhältlich, die eine schnellere USB-Verbindung ermöglicht. Ein Lithium-Ionen-Akku sorgt für genügend Energie für den ununterbrochenen Betrieb von maximal acht Stunden.




Einfach ins Netz

Was die Connectivity betrifft, ist der Pocket PC gut ausgerüstet. Optional ist ein externes Modem erhältlich. In der Standardausführung erlaubt der Jornada 525 über den Infrarot-Port das Surfen im Internet oder Mailbox-Abfragen per Handy (mit Modem). Die Verbindung ist, folgt man der Bedienungsanleitung Schritt für Schritt, schnell aufgebaut und einfach vorzunehmen. Jedoch muss der Anwender beim Surfen sehr geduldig sein. Denn die Übertragungsgeschwindigkeit ist nicht besonders berauschend, was jedoch daran liegt, dass unsere GSM-Funknetze keine schnelleren Baud-Rates als 9600 unterstützen. Interessant ist es, dass die Verbindung mit einer bestimmten Seite sehr schnell aufgebaut ist, das Navigieren innerhalb der Page jedoch langsam vonstatten geht. Deshalb wird der Anwender auf ausgedehnte Surf-Touren unterwegs wahrscheinlich verzichten und sich auf den eigentlichen Zweck, E-Mails zu bearbeiten, beschränken.



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER