Hohes Niveau bei Jung-Informatikern
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/16
Am Anfang stand eine Idee: Was tun, damit die Berufslehre Informatik bekannter wird und noch mehr potenzielle Lehr- und Praktikumsfirmen darauf aufmerksam gemacht werden? – Einfache Antwort: Zeigen, was junge Informatik-Berufsleute am Ende ihrer Lehre können. Das beste «Instrument» dafür ist die individuelle praktische Arbeit (IPA), Bestandteil des Qualifikationsverfahrens für den Erwerb des eidg. Fähigkeitszeugnisses als Informatikerin / Informatiker.
Die individuelle Praxisarbeit gehört zum Qualifikationsbereich Abschlussarbeit: Diese Arbeit wird während des letzten Semesters der beruflichen Grundbildung am Ort der Bildung in beruflicher Praxis (= üblicherweise Lehr- oder Praxisbetrieb) durchgeführt (Dauer: 80 – 120 Std.). Die Bedeutung der IPA erkennt man leicht auch daran, dass sie bei der Berechnung der Gesamtnote aus allen Qualifikationsbereichen doppelt zählt.
Es geht bei der individuellen Praxisarbeit nicht darum, irgendwelche abgehobenen Projektarbeiten auszuführen, sondern – wie bei anderen gewerblich-industriellen Lehrberufen auch – im Zentrum steht das Beherrschen von «normalen Aufträgen», die aufgrund der fortgeschrittenen Qualifikation am Lehrende gemeistert werden können.
Um für die Auszeichnung als beste individuelle Praxisarbeit (IPA) Informatik in Frage zu kommen, muss eine IPA im Kanton, in dem sie ausgefertigt worden ist, durch den zuständigen Chefexperten ausgewählt und für die nationale Bewertung vorgesehen werden. Es dürfen lediglich rund drei Prozent aller Arbeiten überhaupt für die nationale Ausscheidung eingereicht werden, d.h. wer in die Beurteilung auf nationaler Ebene einbezogen wird, gehört schon vor der abschliessenden Bewertung mit Abstand zu den besten jungen Berufsleuten bei der Abschlussarbeit.
In den ersten drei Rängen ergaben sich aus den 20 besten Arbeiten für die bewerteten Schwerpunkte die folgenden Rangierungen:
Applikationsentwicklung
1. Rang Pinto, Joao, Tessin
2. Rang Kron, David, Bern
3. Rang Oeschger, Nicolas, Basel-Stadt, ex aequo mit Vogler,
Fabian, Zürich
Systemtechnik
1. Rang Schoeller, Samuel, Zürich
2. Rang Schmid, Rizja, Bern
3. Rang Suter, Ralph, Graubünden
Support
(ausbildender Schulort: Zürich)
1. Rang Fäh, Fabian
2. Rang De Luca, Patrick
3. Rang Ruoss, Jessica
Dr. Ugo Merkli ist Geschäftsführer
von I CH – Informatik Berufsbildung Schweiz AG. ugo.merkli@i-ch.ch