A4- und A3-Farblaser

Hohe Farbqualität und niedrige Betriebskosten sprechen für den Einsatz von Farblaserdruckern im Unternehmen; mit Marktübersicht der neuesten in der Schweiz verfügbaren Modellen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2000/34

     


Der grösste Vorteil von Farblaserdruckern gegenüber ihrer Tintenstrahler-Konkurrenz liegt in der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit. Dies bestätigt auch Werner Tobler, Geschäftsführer bei der DS Fördertechnik, wo der Umstieg vor kurzem über die Bühne ging: "Beim Drucken von Dokumentationen sparen wir viel Zeit. Im Gegensatz zum Tintenstrahler müssen die Daten nur einmal an den Laserprinter geschickt werden, was speziell bei grossen Datenmengen eine Erleichterung ist."




Trotz der offensichtlichen Vorteile wird der Farbprinter-Markt aber nach wie vor von den Tintenstrahldruckern beherrscht, die bereits für wenige hundert Franken zu erstehen sind. Zwar sind die Anschaffungskosten von Laserfarbdruckern im vergangenen Jahr gesunken, doch kosten A4-Modelle nach wie vor mehrheitlich zwischen 4000 und 8000 Franken, während bei den A3-Druckern die günstigsten Lösungen ab 6000 Franken angeboten werden. Mit einem weiteren Preiszerfall ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. Die Preise werden in Zukunft laut Yasmin Taras, Product Manager bei Hewlett-Packard, stabil bleiben. Im Gegenzug werden die Laserdrucker allerdings zum selben Preis mit immer reichhaltigeren Features ausgestattet.


Ideal fürs Office

Farblaserdrucker gehören nicht ins private Arbeitszimmer sondern ins Unternehmen, wo sie ihre Stärken voll entfalten können. Generell vermögen diese Arbeitstiere ein enormes Druckvolumen von 25'000 bis 35'000 Seiten pro Monat zu verarbeiten.



Im Vergleich zu Farbtintenstrahldruckern sind Farblasergeräte zwar teurer, aber die einmaligen Ausgaben sind schnell amortisiert. So liegen die Betriebskosten wesentlich tiefer als bei den Tintenspritzern. Mit einem schwarzen Toner für 358 Franken lassen sich beispielsweise bis zu 10'000 Seiten bewältigen und mit einem Farbmodul für den gleichen Preis bis zu 6000 Seiten. Eine gedruckte Seite kostet dann lediglich 0,04 bzw. 0,06 Rappen. Getrennte Tonerkartuschen verhindern ausserdem einseitigen Farbverschleiss, und nicht zuletzt benötigt man für gute Druckergebnisse kein Spezialpapier.




Unternehmen, die ein grosses Farbdruckvolumen bei hoher Qualität verarbeiten müssen, kommen um den Kauf eines Farblasers kaum herum. Diese verrichten ihre Aufgabe immer noch schneller als ihre billigen Kontrahenten und lassen sich einfach ins firmeninterne Netzwerk einbinden. Nur Betriebe, die vornehmlich in schwarzweiss drucken und dabei auf Schnelligkeit angewiesen sind, fahren mit einer Kombination aus einem schnellen monochromen Laser und einem Tintenstrahler für gelegentliche farbige Ausdrucke besser.




Geschwindigkeitsvorteil

Ein grosser Vorteil von Laserprintern gegenüber Tintenstrahlern ist deren hohe Druckgeschwindigkeit. Die A4-Farblasergeräte verarbeiten standardmässig bis zu 16 Seiten pro Minute im Schwarzweissmodus, die A3-Pendants sogar bis zu 24 Seiten. Farbausdrucke benötigen im allgemeinen mehr Zeit: Im Schnitt spuckt ein A4-Farblaser drei bis vier farbige Seiten pro Minute aus, ein Grossformatmodell 6 bis 12 Seiten. Vergleicht man diese Zahlen mit denjenigen von Tintenstrahldruckern, die laut Werbeaussagen bis zu 9 Seiten pro Minute im Farbmodus drucken sollen, könnte man meinen, dass die Lasergeräte hier das Nachsehen haben. Diese Aussagen sind aber mit Vorsicht zu geniessen, da die Herstellerangaben sich in den meisten Fällen auf den Entwurfsmodusbeziehen. Bei einem qualitativ hochstehenden Ausdruck einer Seite muss dagegen oft mehrere Minuten gewartet werden. Auch in dieser Hinsicht schlagen also die Colorlaserprinter ihre Gegner, denn sie drucken immer mit der besten Qualität.





Perfomancesteigerer

Die Druckgeschwindigkeit ist neben der Prozessorperformance vor allem von der Grösse des obligaten internen Speichers eines Laserdruckers abhängig. Der Arbeitsspeicher nimmt zuerst vom Computer gelieferte Informationen einer vollständigen Seite auf, bevor der Druckauftrag ausgeführt wird. Daher werden Laserdrucker auch als Seitendrucker bezeichnet. Je mehr Kopien desselben Dokumentes erstellt werden müssen, desto grösser wird der Geschwindigkeitsvorteil, da der Vorgang nicht mehr wiederholt werden muss.



Wenn der Drucker als Standalone-Gerät zum Einsatz kommt, genügt bei einem geringen Druckaufkommen eine Grundausstattung von 24 MB RAM. Damit lassen sich problemlos auch grössere Dateien verarbeiten. Beim Einsatz als Netzwerkdrucker hingegen, muss der Druckerspeicher erweitert werden. Die meisten Laserdrucker lassen sich bis auf 384 MB nachrüsten. Erst dadurch ist er in der Lage, eine höhere Performance zu bieten.
Die Festplatte wirkt sich ebenfalls auf die Performance der Printermaschinen aus und ermöglicht das Zwischenspeichern von Schriften, Grafiken und Dokumenten. Bei einigen Geräten ist bereits eine Harddisk mit 1 bis 3,2 GB integriert, in den anderen Fällen eine solche optional erhältlich.





Beinahe Fotorealismus

Ein Nachteil der Farblaser gegenüber den Tintenstrahldruckern ist die Farbqualität. Mit Tinte hergestellte Ausdrucke weisen beispielsweise fast perfekte Farbverläufe auf und erreichen damit fotorealistische Qualität.



In diesem Gebiet wären durchaus Fortschritte nötig. Die Farblasertechnologie stagniert aber seit geraumer Zeit. Eingesetzt wird weiterhin das klassische Vierfarbenverfahren. Die Hersteller arbeiten zwar daran, die Farbqualität der Geräte zu erhöhen, indem sie mehr Farben zu verwenden versuchen. Erwartet werden Laserdrucker, die eine Mischung mit sechs oder acht Farben vornehmen. Allerdings geht dies derzeit nur zu Lasten der Geschwindigkeit.




Die in der Marktübersicht aufgeführten Farblasergeräte erreichen alle mindestens eine Auflösung von 600x600 dpi. Einige Modelle liefern 1200x1200. eher selten sind Farblaser, die mit 2400x600 dpi aufwarten können. Die Qualität der Ausdrucke ist aber auch bei 600x600 dpi brauchbar, und wenn man bedenkt, dass man dazu nur Normalpapier verwenden muss, geht die Rechnung ohnehin auf.




Ausbaufähig

Die meisten Hersteller bieten ein Grundmodell an, das sich mit diversen Optionen erweitern lässt, um auf die Anforderungen eines jeden Unternehmens einzugehen.
Die Farblaserdrucker in unserer Marktübersicht lassen sich fast ausnahmslos über eine parallele Schnittstelle an den Computer anschliessen. Mit wenigen Ausnahmen verfügen praktisch alle auch über einen integrierten LAN-Adapter mit dem sich der Printer einfach ans firmeninterne Netzwerk anbinden lässt. In den meisten Fällen setzen die Hersteller dabei auf das Ethernet-Interface. Oftmals sind aber auch TokenRing-Adapter sowie Karten für weitere Netzwerktypen erhältlich.



Die Drucker in der Marktübersicht entpuppen sich als richtige Sprachtalente. Die meisten unterstützen sowohl die Dokumentenbeschreibungssprache PLC als auch den Postscript-Standard. Letzterer erweist sich als besonders nützlich, wenn der Drucker in heterogenen Umgebungen eingesetzt wird. Postscript sorgt dafür, dass plattformübergreifende Druckaufträge reibungslos ablaufen. Wenn der Drucker für die Druckvorstufe eingesetzt wird, ist Postscript ebenfalls unabdingbar. Wer den Farblaserprinter lediglich für Präsentationen einsetzt, kann auf den Standard hingegen verzichten.




Besonderes Augenmerk verdient weiter auch die verarbeitbare Papierdicke: Das Gros der Geräte versteht sich mit Papierstärken zwischen 60 und 160 g/m2. Unternehmen, die aber auch Medien wie Halbkartons bedrucken wollen, wählen mit Vorteil eine Lösung, die auch mit Papierstärken von 200 g/m2 oder mehr zurechtkommt.



Je nach aufkommendem Druckvolumen besteht die Möglichkeit, die als Standard mitgelieferte Blattzufuhr um weitere Einschubschächte zu erweitern. In vielen Büros wird man sich mit dem Standard-Fassungsvermögen von 250 bis 300 Blatt nicht zufrieden geben. Bei einer maximalen Kapazität von 800 Blatt braucht man sich jedoch nicht oft um den Nachschub zu kümmern, da der Drucker selten nach Papier verlangt. Für diverse Modelle reicht die optionale Papierausgabe-Erweiterung sogar bis zu einem Volumen von deutlich über 1000 Blatt.



Einige Hersteller bieten weitere Optionen an wie zum Beispiel eine Duplexeinheit, mit der auch das beidseitige Drucken ermöglicht wird.



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