NetOp Remote Control 7.5: Fernsteuerung für heterogene Umgebungen

Der Markt für Remote-Control-Produkte wird härter. Lösungen wie NetOp 7.5 werden aber in heterogenen Umgebungen weiterhin benötigt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/44

     

Kaum ein Teilsegment des IT-Markts ist so diffus wie der Markt für das System- und Netzwerkmanagement. Das beginnt bei der Abgrenzung von Teilbereichen des Marktes und geht hin bis zu einer riesigen Anbieterschar, die alle möglichen Lösungen von kleinen Utilities für spezielle Einsatzbereiche bis hin zu großen Lösungen für das Enterprise Systems Management im Portfolio haben. Ein Teilbereich dieses schwer überschaubaren Markts ist das Remote Management, also der Zugriff auf andere Systeme über das Netzwerk. Solche Remote-Control-Funktionen finden sich als Teil von Windows XP und zukünftig dem Windows .Net Server ebenso wie bei ZENworks for Desktops. Sie umfassen typischerweise Funktionen wie den Zugriff auf Konfigurationsinformationen, den Dateitransfer und die Fernsteuerung des Clients und sind damit vor allem für Administratoren hilfreiche Werkzeuge, um Clients oder Server von einem entfernten Standort aus bedienen zu können.


Flexibilität für heterogene Umgebungen

In einem so stark besetzten Markt stellt sich die Frage nach der Rolle, die ein Produkt wie Danwares Netop Remote Control 7.5 noch spielen soll. Die Antwort darauf ist einfach: Während Microsoft und Novell Remote-Control-Dienste nur für ihre homogenen Landschaften anbieten, kann Netop in unterschiedlichsten Systemumgebungen ablaufen. Guest-Module unter allen aktuellen Windows-Versionen, für die Terminaldienste, aber auch für Windows CE und Linux sowie Host-Module auch für Solaris und optional sogar noch für OS/2, DOS und Windows 3.x sprechen für sich. Wer als Administrator Remote-Control-Funktionen nicht nur in seiner Windows- oder Novell-Landschaft braucht, sondern beispielsweise von seinem PDA aus ebenfalls Systeme kontrollieren oder Solaris- und Linux-Server genauso wie Windows-Server verwalten möchte, braucht spezialisierte Werkzeuge. Und ein solches ist Netop Remote Control.



Die Flexibilität, die bei der breiten Plattformunterstützung beginnt, setzt sich bei den Kommunikationsverbindungen fort. TCP/IP im LAN ist nur eine Option. ISDN- und DSL-Verbindungen, Modem-Zugriffe und IrDA sind weitere mögliche Schnittstellen für die Verbindung zwischen dem sogenannten Guest und dem Host. Der Guest bezeichnet dabei die Maschine, von der aus auf andere Systeme zugegriffen wird, während der Host das Gerät ist, das ferngesteuert wird. Zusätzlich gibt es noch Gateway-Module für das Routing von Fernzugriffen, ein Namensserver-Modul für die Registrierung von Guest- und Host-Namen in grösseren Umgebungen und einen Sicherheitsserver, der eine zentrale Authentifizierung auch gegenüber Windows-Domänen durchführen kann.





Sicherheit gewährleistet

Sicherheit ist ohnehin ein wichtiges Thema beim Fernzugriff auf andere Systeme. In der Vergangenheit wurden dabei von vielen Anwendungen die Zugriffsmechanismen der Betriebssysteme ignoriert und eigene, relativ unsichere Kommunikationskanäle aufgebaut. Nicht so bei NetOp Remote Control: Über den NetOp Security Server können die Remote-Zugriffe zentral konfiguriert und gesteuert werden. Verbindungen lassen sich mit leistungsfähigen Algorithmen sichern. Und die Authentifizierung von Guest-Systemen kann beispielsweise auf Windows-Clients auch über Windows-Benutzerkonten in der lokalen SAM oder einer Domäne erfolgen.





Einfache Handhabung

Auch die Bedienung ist insgesamt sehr einfach. Beim Installationsprogramm missfallen allerdings die etwas knapp geratenen Dialogfelder. Eine Installation ohne Handbuch ist nur schwer möglich, weil Begriffe wie beispielsweise Guest nicht eben gängig sind. Mit entsprechenden Kenntnissen aber lässt sich die Installation aller Module schnell bewerkstelligen. Beim ersten Start werden sogleich weitere Assistenten für die Konfiguration der Module gestartet, so dass man nach wenigen Minuten bereits mit der Fernsteuerung beginnen kann.



Auch die Bedienung der Module ist insgesamt recht einfach. Störend sind aber die etwas zu bunt und vielfältig geratenen Icons und die manchmal etwas überladenen Dialogfelder. Das ist aber ein Preis, der für den großen Funktionsumfang von NetOp Remote Control zu zahlen ist.





Und dennoch…

Dennoch muss man sich, gerade auch mit Blick auf die relativ hohen Kosten des Produkts, gut überlegen, ob man eine solche Lösung tatsächlich benötigt. Sinnvoll ist ein Produkt wie NetOp Remote Control nämlich vor allem dann, wenn entweder viele heterogene Systeme eingebunden werden müssen oder wenn viele unterschiedliche Kommunikationsverbindungen benötigt werden. Wer aber beispielsweise in einem reinen Windows-Umfeld oder in einem Novell-Netzwerk mit relativ neuer Software arbeitet, der wird mit den Standardlösungen für diese Umgebungen zumindest gleich gut bedient sein.




Auch wenn NetOp Remote Control deutlich mehr Funktionen bietet, sprechen doch die Integration und der geringere Preis für das in Windows XP integrierte Remote-Management oder ZENworks for Desktops - das pro Arbeitsplatz immerhin noch unter dem Preis von NetOp Remote Control liegt. Das Problem für Danware ist nicht die Qualität und Leistungsfähigkeit seines Produkts, sondern der kleiner werdende Markt.



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