Die Informatik braucht nicht nur Uni-Absolventen!


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/05

     

Die Informatik braucht dringend Fachleutenachwuchs. Das ist bekannt. Die laufende Diskussion aber erweckt den Eindruck, es würden nur Hochschulabsolventen gesucht. Das mag für einzelne Firmen stimmen, doch niemals für das Gros der Stellen. Und dass Quereinsteiger «non grata» seien, wie Marcel Wüthrich im Editorial der InfoWeek vom 3.3.08 schreibt, stimmt gerade auch nicht. Im Gegenteil. Allerdings sind die Chancen ohne Informatik-Grundbildung sinkend.


Aber gerade da gibt es inzwischen geniale Möglichkeiten. Kurz zusammengefasst: Wer in die Informatik-Profiwelt ein-, um- oder in dieser aufsteigen will, macht heute eine 2-jährige berufsbegleitende Informatikausbildung und schliesst ebenso mit dem eidg. Fähigkeitszeugnis ab, wie die Lehrlinge. Danach steht ihnen genauso das ganze Angebot der höheren Berufsbildung offen.



Gerade bei der Applikationsentwicklung ist die frühere Berufserfahrung von hohem Wert. Informatiker mit mindestens 5-jähriger Erfahrung können in einem Gleichwertigkeitsverfahren ihre erworbenen Kompetenzen anerkennen lassen, allfällige Lücken schliessen und ebenso das eidg. Fähigkeitszeugnis erwerben. Bei hoher Kompetenz sogar ohne eine einzige Lektion besuchen zu müssen.


Langjährigen Informatikern in Führungsrollen ist die höhere Berufsbildung dringend zu empfehlen. Sofern sie sich kompetent genug fühlen, können sie grundsätzlich die Prüfung zum eidg. Fachausweis ohne die rund 400 Lektionen umfassende berufsbegleitende Vorbereitung wagen.


Die nächste gleich ausgestattete Etappe führt zum eidg. Diplom Informatiker, früher «Wirtschaftsinformatiker» genannt. Dieser Bildungsweg ist heute sehr zu empfehlen und kostet nicht alle Welt. An der ORBIT wird SwissICT am Berufsbildungsstand umfassend Auskunft geben. Fatal ist bei den steigenden Anforderungen im Markt nur, wenn man sich nur auf Produktebasis ausbildet. Das kann beim Stellenwechsel «ins Auge gehen»!


Der Autor

Alfred Breu, Präsident ZLI Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik




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