Seltene Spezies: WiFi-Phones
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/21
Es ist eine erstaunliche Tatsache, dass WiFi-Phones den grossen Durchbruch irgendwie nie ganz geschafft haben. Während kostenfrei verfügbare und grossflächig angelegte Hot-Spots zurzeit wie Pilze aus dem Boden schiessen, scheint die IP-Telefonie im Mobilsektor bislang eine eher nachgestellte Rolle zu spielen.
So bilden die hier vorgestellten Modelle denn auch eine beinahe komplette Marktübersicht. Einige andere Modelle, beispielsweise von Zyxel, wurden bereits wieder aus dem Sortiment genommen, andere, wie beispielsweise die Edgecore-Geräte, unterscheiden sich bloss darin, dass auf das gleiche Modell ein anderes Protokoll implementiert wurde.
Die präsentierten WiFi-Phones lassen sich ihren verwendeten Voice-Protokollen nach in zwei Gruppen unterteilen. Die knappe Mehrheit bedient sich dem offenen Standard Session Initiation Protocol (SIP). Dadurch, dass es sich bei SIP um einen nicht proprietären und offenen Standard handelt, ist er mittlerweile sehr weit verbreitet. Die Folge davon ist eine höhere Sicherheit, da die SIP-Server der verschiedenen Anbieter über den ganzen Erdglobus verteilt sind. Ein Angriff auf einen Server betrifft somit nur den jeweiligen Anbieter und nicht die ganze via SIP übermittelte IP-Telefonie.
Im Gegensatz dazu bedienen sich vier der Modelle der Software Skype, welche über ein eigenes, nicht offenes und demnach proprietäres Protokoll eine Peer-to-Peer-Verbindung aufbaut. Somit ist die Skype-Software mit anderen VoiP-Anbietern, welche sich das SIP- oder das H.323-Protokoll zunutze machen, nicht kompatibel. Obwohl die Sprachqualität via Skype dadurch mittlerweile sehr hoch ist, hat dies auch Nachteile, wie beispielsweise die potentielle Ausfall-Gefahr.
Nicht alle der präsentierten Geräte sind hierzulande im Direktverkauf zu kriegen, sondern müssen teilweise via Internet bestellt werden. Dies macht einen Preisvergleich natürlich schwierig. Und zwar einerseits dadurch, dass unzählige Anbieter und Reseller die Geräte mittlerweile zu einem Bruchteil des ursprünglichen Preises verkaufen.
Aus diesem Grunde sind hier die Preise zur Zeit der Markteinführung aufgelistet. Die Ausnahme bildet Edgecore: Aufgrund fehlender Angaben wurden die günstigsten bei Schweizer Reseller gefundenen Preise angegeben. Andererseits wird der Preisvergleich dadurch erschwert, dass nicht sämtliche Geräte über einen offiziellen Schweizer Preis verfügen und beim Umrechnen daher ein bisschen mit den aktuellen Wechselkursen jongliert werden muss.
An dieser Stelle will erwähnt sein, dass die Listenpreise heute aber kaum mehr eine Rolle spielen. Mit einigem Stöbern im Internet stösst man auf teilweise sehr attraktive Angebote.