Jeder fängt mal klein an

Sie sind die Einstiegsvariante für KMU: Low-End-Server sind kostengünstig und können mit dem Unternehmen mitwachsen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/18

     

In der Schweiz werden jedes Jahr Tausende neue Unternehmen ins Handelsregister eingetragen. Viele unter ihnen sind Ein-Mann-Firmen oder befinden sich knapp darüber. Gut 87 Prozent aller Schweizer Unternehmen sind Betriebe mit unter zehn Personen, lediglich 0,4 Prozent gehören zu den Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern und zählen somit nicht mehr zu den KMU, sondern zu den Grossunternehmen. Diese kleinen und mittleren Betriebe können, technologisch gesehen, leicht in eine Zwickmühle geraten:

Denn oftmals benötigen sie zwar die Funktionen eines gemeinsam verwendeten Servers für Applika­tionen wie E-Mail oder ein Intranet, ein Modell aus dem Midrange- oder dem High-End-Segment wäre aber zu viel des Guten. Nebst den höheren Anschaffungskosten wollen diese nämlich intensiv gewartet und konfiguriert werden, was erstens ein hohes Mass an Know-how erfordert und zweitens ziemlich zeitintensiv ist.
Um einiges geeigneter sind da die verschiedenen Low-End Server der Hersteller. Neben günstigen Einstiegspreisen hält sich die Wartung und Konfiguration der Geräte in überschaubaren Grenzen, und angehende Grossunternehmer können sich voll und ganz auf ihre alltägliche Arbeit konzentrieren.


Erweiterbarkeit nach oben

Bereits für knapp 600 Franken kann man sich heutzutage einen Server leisten. Die Leichtgewichte der Hersteller sind individuell konfigurierbar und bieten so optimale Pakete für KMU und Home Offices.


Dabei wird vor allem auf eines geachtet: auf die Erweiterbarkeit gegen oben. Denn Server sollten nicht bloss den momentanen Anforderungen eines Unternehmens genügen: Wer eine solche Investition tätigt, erwartet, dass sich das gekaufte Produkt auch in zwei Jahren noch verwenden lässt. Da jede kleine Firma das Potential hat, innert kürzester Zeit zum Marktstürmer zu werden, ist diese Offenheit geradezu grundlegend für den sinnvollen Einsatz und Vertrieb von Low-End-Servern.



In den Standardausführungen verfügen die meisten Geräte über
1 Gigabyte Arbeitsspeicher sowie mindestens 160 GB Festplattenplatz. Lediglich der X3105 von IBM tanzt mit seinen 512 MB RAM in der Grundausführung ein wenig aus der Reihe. Je nach Bedarf können die Modelle, mit Ausnahme der Geräte von Littlebit und Dell, auf bis zu 8 Gigabyte RAM aufgestockt werden, womit man sich schon wieder der Midrange-Server-Kategorie annähert.


Ein ähnliches Bild bietet sich bei der Festplattenerweiterung, allerdings machen sich hier markante Unterschiede bezüglich der maximalen Speicherkapazität bemerkbar. So verfügt der T181 von Littlebit in der performantesten Version über 500 Gigabyte Festplattenspeicher, während der ProLiant ML115 von HP mit insgesamt 3,2 Terabyte gut das Vierfache bieten kann. Dies ist insofern überraschend, als das Modell von Littlebit mit 1250 Franken um knapp die Hälfte teurer ist als der ProLiant mit
820 Franken. Erwähnenswert ist hier auch, dass das Modell von HP als einziges sowohl SATA- als auch SAS-Festplatten unterstützt.


Ohne Betriebssystem und Absicherung

Die tiefen Einstiegspreise kommen nicht von ungefähr. Wer weniger bezahlt, erhält für sein Geld auch weniger. So kommen alle hier vorgestellten Modelle ohne Betriebssystem. Selbstverständlich kann dieses aber gegen einen Aufpreis optional verlangt werden, wobei die meisten Geräte eine Vielzahl von unterschiedlichen Systemumgebungen unterstützen. Des Weiteren muss bei den meisten Geräten in Kauf genommen werden, dass die einzelnen Festplatten nicht Hot-Swap-fähig sind und die Umrüstung beziehungsweise der Austausch einen System­unterbruch zur Folge hat.


Ebenfalls einen Gedanken wert ist die Überlegung, ob man zusätzlich eine redundante Stromversorgung beziehungsweise eine redundante Lüftung erstehen will. Denn die Grösse eines Unternehmens hat schliesslich nichts mit der Sensibilität und der Sicherheit der vorhandenen Daten zu tun, und standardmässig enthält keines der präsentierten Geräte derartige Absicherungen.



Low-End-Server sind eine feine Sache. Mit einem Minimum an Aufwand und Kosten erfüllen sie die Anforderungen und Bedingungen für einen reibungslosen Ablauf in kleinen Umgebungen. Da sie in Towern und nicht in Racks verbaut sind, fallen sie in normalen Büroräumen kaum auf und benötigen somit nicht unnötig viel Platz. Allerdings müssen sich Interessenten klar vor Augen halten, dass die Kapazität der Maschinen nicht unbegrenzt ist. Wird ein kritischer Punkt bezüglich Unternehmensgrösse und Sensibilität der Daten erst einmal überschritten, können auch die performantesten Low-End-Server nicht mehr genug Leistung aufbringen und grösseres Geschütz muss her.




Low-End-Server




Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Fliegen erledigte das tapfere Schneiderlein auf einen Streich?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER