PowerQuest V2i Protector

PowerQuests V2i Protector erstellt Backup-Images im laufenden Betrieb.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/42

     

Ohne eine tägliche Sicherung kommt heute kein Unternehmen mehr aus. Zu gross ist die Abhängigkeit von der digitalen Datenverarbeitung bei den meisten Geschäftsprozessen. Um sich vor Datenverlusten zu schützen, sind Backup- und Disaster-Recovery-Lösungen unabdingbare Prozesse, die auch im Ernstfall einen nahezu reibungslosen IT-Betrieb garantieren.



Ein grosses Problem bei Backup und Restore ist der stetig wachsende Zeitbedarf bei den immer grösser werdenden Datenmengen. So wird einerseits das Zeitfenster für die Datensicherungen immer kleiner, und andererseits kann ein Komplett-Restore eines Servers trotz Disaster-Recovery-Option schnell mehrere Stunden in Anspruch nehmen.




Von PowerQuest ist seit kurzem mit V2i Protector eine Disk-to-Disk-Backup- und Restore- Lösung für Windows 2000 Server und Advanced Server erhältlich. Die Software ermöglicht Unternehmen eine deutlich schnellere Sicherung und Wiederherstellung von Serverdaten. Mit der Virtual Volume Imaging Technology (V2i) erstellt PowerQuests Backup-Lösung zeitgenaue Backup-Images im laufenden Betrieb. Fällt ein Server aus, so kann dieser mit Hilfe der zuvor erstellten Images innerhalb kürzester Zeit wiederhergestellt werden.


Virtual Volume Imaging

Das Herzstück des Protector ist die V2i-Technologie. Sie ermöglicht es, die komplette Struktur, das heisst Sektoren und Cluster von Festplattenpartitionen mit Betriebssystem, Einstellungen und Daten zu kopieren und diese dann komprimiert in einer Image-Datei abzulegen. Dank dieser Technik können Backups online, also im laufenden Betrieb, durchgeführt werden - Dienste oder Programme müssen weder gestoppt noch beendet werden. V2i Protector nutzt zudem die Vorteile von schnellen Harddisks, um Backup-Images in kürzester Zeit zentral auf anderen Servern oder in einer SAN-/NAS-Umgebung zu speichern.



Das Produkt besteht aus Server-Agent, Management-Tools und der bootbaren Programm- respektive Recovery-CD. Um Daten sichern zu können, muss vorgängig auf jedem zu schützenden Server (Windows 2000 Server/Advanced Server) ein Agent installiert werden. Dieser Agent, ein Windows-Service, ist zwar schnell installiert, bedingt aber einen Reboot des Systems.




Die Management-Tools bestehen aus Protector-Konsole und Image-Browser. Diese Tools können auf Systemen mit Windows 2000 Server, Advanced Server oder Windows 2000/XP Professional installiert werden. Die Protector-Konsole, ein Snap-In für die Microsoft- Management-Konsole, ist die zentrale Schaltstelle für das Verwalten von Backup-Images auf Servern mit installiertem Server-Agent. Images lassen sich mit Hilfe eines Wizards entweder manuell oder zeitgesteuert per Scheduler generieren. Als Optionen stehen verschiedene Komprimierungsstufen sowie ein Verify der Daten zur Verfügung. Schade ist nur, dass Images nicht mit einem Passwort geschützt werden können. Über diese Konsole werden zudem die Restores der einzelnen Volumes angesteuert.



Mit dem Image-Browser können Backup-Images schnell auf ihren Inhalt überprüft werden. Darüber hinaus bietet das Tool die Möglichkeit, Backup-Images für die einfache Wiederherstellung einzelner Dateien und Verzeichnisse als Read-Only-Partition zu mounten. Sämtliche NTFS-Berechtigungen bleiben dabei erhalten.



Ein weiteres Highlight des Produkts ist die bootbare Recovery-CD. Diese CD basiert auf Windows PE (Preinstallation Environment), einem bootfähigen Mini-XP-Betriebssystem mit eingeschränkter Funktionalität. Sie erkennt automatisch die Konfiguration des Servers, lädt alle benötigten Treiber und bootet in die PowerQuest-Recovery-Umgebung. Zusätzliche Treiber lassen sich während der Bootphase einbinden. In der Recovery-Umgebung können dann entweder mit Hilfe des Recovery-Wizards ganze Backups oder mittels Image-Browser einzelne Dateien und Verzeichnisse wiederhergestellt werden.




Disaster Recovery

Glaubt man den Werbestrategen bei PowerQuest, so soll sich vor allem das Wiederherstellen kompletter Server innerhalb kürzester Zeit bewerkstelligen lassen. Dies haben wir natürlich getestet. Für den Test stand uns ein Server mit Windows 2000 Advanced Server (Domänencontroller, 19 GB System- und 10,5 GB Datenpartition) und installiertem SQL Server zur Verfügung. Das Sichern der Partitionen in je ein komprimiertes Image (Standard-Komprimierung) war in 5,5 beziehungsweise 23 Minuten erledigt. Das Wiederherstellen des ganzen Servers mit Hilfe der V2i-Boot-CD war wirklich ein Kinderspiel. Nach nur 55 Minuten war der Server wieder betriebsbereit. SQL-2000-Datenbank, offene Outlook-PST-Dateien, alles war fehlerfrei wiederhergestellt.




PowerQuest V2i Protector ist eine interessante Backup-Lösung. Da die Möglichkeit fehlt, Images auf externe Medien wie beispielsweise Tapes auszulagern, ist das Tool aber eher als Ergänzung zu einer bestehenden Backup-Lösung zu verstehen. Images könnten zwar beim Erstellen auf eine frei definierbare Grösse für das Auslagern auf CD oder DVD gesplittet werden, dies macht aber bei grossen Datenmengen relativ wenig Sinn.



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