Know-how nach Mass

Wer sich in der Geschäftswelt behaupten möchte, ist auf kompetente IT-Infrastrukturen angewiesen. Diese zu garantieren gestaltet sich jedoch zunehmend aufwendiger.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/08

     

Der IT-Markt befindet sich schon seit geraumer Zeit im Umbruch. Stetig wachsender Änderungs- und Anpassungsdruck, immer neue Kundenbedürfnisse, Marktbedingungen und zunehmend komplexere Technologieverhältnisse halten die Branche auf Trab. Die ständig ändernden Rahmenbedingungen erfordern eine neuartige, flexible Herangehensweise, wenn es darum geht, eine dynamische, dem Markt gerechte IT-Struktur aufzubauen. Demzufolge müssten IT-Spezialisten heute eigentlich alles können. Nebst dem Tagesgeschäft sollten sie sich wenn möglich mit ERP, SAP, Prozessen, Workflows, IT-Management und sämtlichen neuen Technologien auskennen: das von Firmen gewünschte Zauberwort heisst SOA.


Doch nicht selten benötigen Unternehmen dabei Know-how, welches nicht zu ihren eigentlichen Kernkompetenzen zählt und deshalb nicht längerfristig gebraucht wird. In der Mehrheit der Fälle sind die speziellen Kenntnisse nur für ein einzelnes Projekt erforderlich. Ausserdem ist es in der Regel kaum machbar, innert nützlicher Frist eine freie Kapazität aufzutreiben, welche exakt den Anforderungen des Unternehmens entspricht, oder interne Mitarbeiter auf dem entsprechenden Gebiet weiterzubilden.



So überrascht es denn auch nicht, dass immer mehr Firmen sich die erforderlichen Spezialisten anmieten, anstatt sie fest einzustellen. Wie Marcello Caranci, Geschäftsführer und Berater bei der Stellenvermittlung Activa Selection in Pfäffikon (SZ) ausführt, ist «ein grosser Vorteil von externen IT-Profis deren Flexibilität. Deshalb ist weniger die Grösse eines Projektes entscheidend für den Einsatz von Freelancern, sondern vielmehr die Realisierbarkeit. Der Einsatz von Externen lohnt sich immer dann, wenn ein Projekt innerhalb einer vorgegebenen Frist realisiert werden soll und wenn kein internes Personal dafür zur Verfügung steht». Meistens werden dabei grössere Projekte in mehrere kleine Projekte unterteilt und von den jeweiligen Spezialisten ausgearbeitet.

Für IT-Verantwortliche tritt das «Wie» in den Hintergrund, das «Wer und Wann» wird zum zentralen Aspekt. Dadurch ist die erforderliche Dynamik, um auf den stetig veränderten Markt zu reagieren, sowie die dafür nötige Unabhängigkeit gewährleistet und personelle Kapazitäten, Kompetenzen und Know-how können exakt nach den jeweils verlangten Technologien, Projektmethoden und -funktionen kombiniert und somit optimiert werden. Auch Personalengpässe in Bereichen, welche ein Unternehmen normalerweise von internen Mitarbeitern betreuen lässt und in welchen das Know-how vorhanden wäre, können durch externe Spezialisten bequem überbrückt werden.


Fachwissen auf dem silbernen Tablett

Bevor man sich für eine externe Lösung entscheidet, sollten jedoch grundlegende strategische Fragen wie «Was erwarten wir vom Ergebnis?», «Könnte das Projekt auch intern realisiert werden?» und «Wie wird das neue System gewartet?» beantwortet werden. Abhilfe schaffen können dabei spezialisierte Vermittler, welche genaue Bedürfnisanalysen mit Ihren Kunden durchführen. Caranci: «Persönliche Beziehungen spielen sicher eine wichtige Rolle beim Zustandekommen von Projektverträgen. Der überwiegende Teil der IT-Entscheider findet die externen IT-Profis aber über externe Personaldienstleister. Diese bieten einige entscheidende Vorteile – sie können auf eine grosse Auswahl an externen Spezialisten zurückgreifen, garantieren Sicherheiten in Bezug auf arbeitsvertragliche Fragen und übernehmen den grössten Teil der administrativen Aufwendungen.»

Denn oft sind externe Fachkräfte selbstständig oder werden von grösseren IT-Unternehmen, welche aufgrund ihres grösseren Personalbestandes temporär über freie Kapazitäten verfügen, an Vermittler ausgeliehen und können daher nicht auf direktem Weg kontaktiert werden. Nach der Vorselektion der in Frage kommenden Spezialisten durch den Vermittler liegt die endgültige Auswahl, meist nach einem persönlichen Interview, beim Auftraggeber. Bei Abschluss des Projektes kann der Kunde schliesslich darüber entscheiden, ob internes Personal für die Wartung geschult wird oder ob dies weiterhin von externen Fachkräften durchgeführt werden soll. Dank dieser Art von Zusammenarbeit können Firmen ihre Energie und ihr Potential auch während der Einrichtung von IT-Infrastrukturen auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, verlieren also weder Zeit noch Arbeitskraft.


Tendenz steigend

Sprach man vor einiger Zeit noch davon, dass der IT-Boom mehr gehypt als tatsächlich vorhanden war, so sieht die Situation seit 2004 entschieden rosiger aus. Viele Mittel- und Grossunternehmen bauen auf ein modularisiertes Geschäftsmodell als Erfolgsstrategie. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Schnittstellen zwischen den einzelnen Modulen auftreten und als potentielle Störungsquellen behandelt werden müssen. Mit Hilfe der serviceorientierten Architektur soll eine möglichst einfache und effiziente Interaktion unter den Modulen gewährleistet werden.


Laut Caranci spüren sowohl Berater als auch Anwenderunternehmen diesen Trend zur SOA in Form einer deutlich steigenden Nachfrage an IT-Spezialisten, wovon auch externe Anbieter profitieren. Zuoberst auf der Wunschliste stehen Applikationsentwickler, Datenbank-Spezialisten sowie Java-Profis. Und die Branche hat allen Grund, auch weiterhin zu jubeln. Unternehmen werden auch in Zukunft auf serviceorientierte Architektur bauen, um möglichst rasch und möglichst kostengünstig auf die verschiedenen Marktfluktuationen reagieren zu können.



Hochspezialisierten IT-Fachkräften wird also auch weiterhin ein reichhaltiger Nährboden geboten. Analysten gehen zusätzlich davon aus, dass der Markt in den nächsten Jahren noch markant expandieren wird. Laut Berichten der Business Software Alliance (BSA) würden in der Schweiz allein durch die Reduktion von Software-Piraterie 22’000 neue Arbeitsplätze im IT-Breich entstehen. Obwohl dies nur ein Randbereich des gesamten Marktes ist, veranschaulicht die Prognose deutlich, welches Wachstumspotential in der Branche vorhanden ist.


Dieser seit mehreren Jahren anhaltende Optimismus ist aber keineswegs eine reine Marktlaune, sondern Ausdruck der andauernden wirtschaftlichen Hochkonjunktur. Laut den neusten Studien von Schwartz Public Relations, soll diese so schnell auch nicht verebben: Rund 65 Prozent der europäischen Führungskräfte im IT-Sektor prognostizieren ein erfolgreiches Jahr 2007. Gut 90 Prozent von ihnen rechnen mit steigenden Erträgen und 63 Prozent gehen davon aus, im laufenden Jahr den Personalbestand erhöhen zu können.


Spezialisten sind Mangelware

An den guten Prognosen wird sich aber nicht jeder erfreuen können. Besonders den HR-Managern werden diese Zahlen noch Kopfzerbrechen bereiten: Das grösste Hindernis für das Wachstum des Technologiesektors ist der Mangel an Fachkräften. Heute bereits bemerkbar, wird er sich in den nächsten Jahren drastisch verschärfen. Die Studie von Schwartz PR belegt, dass es vor allem an Softwareingenieuren und Projektmitarbeitern fehlen wird.



Konsequenterweise werden dadurch mehr Unternehmen als ohnehin schon zu projektorientierten IT-Strategien übergehen. Diese fügen sich unter den aktuellen Bedingungen nahtlos in die jetzige Marktsituation ein: Dem Mangel an gut ausgebildeten Spezialisten kann durch die flexible und effiziente Arbeitsweise von nicht festangestellten Profis auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet entgegengetreten werden. Ausserdem kann durch den hohen Spezialisierungsgrad der Arbeitskräfte und die zielgenauen Einsätze dort, wo diese gebraucht werden, zudem verhindert werden, dass Geld und Zeit durch suboptimal besetzte Stellen verloren gehen kann. Doch auch die besten Spezialisten können nur bedingt unterschiedliche Projekte zur selben Zeit ausführen. Wächst der Schweizer IT-Markt in unverändertem Tempo weiter, werden in nicht allzu ferner Zukunft bereits neue Technologien entwickelt werden müssen, um noch schneller noch effizientere
IT-Lösungen bereitstellen zu können.


Global Human Resources vermittelt IT-Spezialisten

Die Firma Global Human Resources aus Baar (ZG) hat sich auf die nationale und internationale Vermittlung von IT-Fachkräften spezialisiert:




· Als Auftraggeber schreiben Sie Ihr Projekt über die G-HR-Datenbank aus. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit wird sich unter den 3700 Spezialisten, welche beim Vermittler registriert sind, eine geeignete Fachkraft für Ihre Anliegen finden lassen. Haben Sie Ihren Favoriten gefunden, können Sie diesen persönlich interviewen, um sich davon zu überzeugen, dass er auch wirklich der Richtige für Ihr Projekt ist.




· Als Auftragnehmer können Sie sich samt CV, Referenzen und Zeugnissen bei G-HR anmelden und auf einen Auftrag warten. Findet sich einer, bei welchem Ihre speziellen Kentnisse gebraucht werden, arrangiert der Vermittler ein erstes persönliches Treffen und übernimmt bei Zustandekommen eines Vertrages auch gleich sämtliche administrative Pflichten. Sie tun nur Ihren Job.




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