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Fleissige RFID-Bastler

IBM, Microsoft und Oracle rüsten ihr Softwareangebot für die kommende Funketiketten-Technologie auf.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/08

     

Dass die RFID-Technologie (Radio Frequency Indentification) eine vielversprechende Zukunft vor sich hat, ist unbestritten. Rund um den Globus arbeiten Soft- und Hardwarehersteller mit Hochdruck an der Technologie, die dereinst die weltweit verbreiteten Barcode-Etiketten ersetzen und die Lieferketten vollständig automatisieren soll. Die Hersteller bemühen sich darum, ganzheitliche RFID-Lösungen anbieten zu können. So hat etwa IBM die Firma Trigo Technologies übernommen. Trigo entwickelt Daten-Synchronisierungs-Software für die Produkt-kennung. Diese soll jetzt Teil von IBMs Websphere werden. Somit wähnt sich Big Blue im Glauben, über ein Angebot zu verfügen, mit dem auf RFID-Basis ganze Lieferketten synchronisiert und in bestehende Systeme integriert werden können.



Softwaregigant Microsoft seinerseits hat angekündigt, noch in diesem Monat eine Arbeitsgruppe zu gründen, mit dem Zweck, die Entwicklung von RFID-Komponenten zu beschleunigen. Die Allianz mit dem Namen RFID Council soll auf Basis von Windows CE, SQL Server sowie BizTalk eine Plattform bilden. Darauf aufbauend sollen Entwickler individuelle Anwendungen herstellen können. Microsoft konnte bereits einflussreiche Unternehmen als Partner gewinnen, darunter Accenture (Supply-Chain-Lösungen), Globranger (Middleware), Highjump Software (eigene 3M-Tochter), Intermec (Lesegeräte), Manhattan Associates sowie Provia.



Und auch Oracle sitzt im RFID-Zug und hat seinen neuesten Vorstoss angekündigt. So liess das Unternehmen soeben seine sogenannten Oracle Sensor-Based Services vom Stapel. Mit der Software-Sammlung können Unternehmen Daten aus Sensor-Technologien sammeln, verwalten und analysieren und sind somit in der Lage, RFID-basierte Informationen in ihre Systeme zu integrieren.



Auf einer RFID-Konferenz in Chicago legten auch grosse Organisationen ihre Pläne auf den Tisch. So hat beispielsweise Wal-Mart seine Hauptzulieferer angewiesen, bis im Januar 2005 RFID-Tags in ihre Produkte zu integrieren.
Trotz aller Euphorie der RFID-Befürworter müssen noch einige Probleme aus dem Weg geräumt werden, um die Zeitpläne auch einhalten zu können. Forrester Research stellte auf der Konferenz beispielsweise eine Studie vor, die aussagt, dass vor allem fehlende Standards und unzureichende Kompatibilität der Tags und Scanner zu Verzögerungen führen werden.
Ausserdem stossen gewisse Technologien an die Grenzen der physikalischen Gesetze. So wird beispielsweise noch etwas Zeit verstreichen, bis gewisse Methoden zu hundert Prozent funktionieren. Probleme gibt es etwa bei der Erfassung, wenn Materialien wie Flüssigkeiten oder Metalle im Spiel sind, da diese die Radiosignale der Chips teilweise absorbieren.
Nichtsdestotrotz rechnen die Hersteller damit, dass sich die Investitionen in RFID-Technologien mittelfristig auszahlen. Nämlich dann, wenn deren Nutzung eine kritische Masse erreicht. Bis in drei oder vier Jahren soll es soweit sein.




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