Diskeeper 7.0: Verbesserte Netzwerk-Unterstützung

Eine defragmentierte Festplatte ist die Grundlage für eine gute Performance. Diskeeper erledigt diese Aufgabe mit Bravour.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/11

     

Nach wie vor ein wichtiges Element für gute Workstation- und auch Server-Performance ist eine wohl organisierte Festplatte. Nicht zu unterschätzen ist dabei die Fragmentierung der Harddisk, die sich im Alltag durch Speichern, Hinzufügen und Löschen von Dateien und Verzeichnissen zwangsläufig ergibt.



Nicht gerade ein Überflieger ist der in Windows 2000 und XP integrierte Defragmentierer aus dem Hause Executive Software. Ausser den Grundfunktionen Analysieren und Defragmentieren, die manuell angestossen werden müssen, ist da nicht mehr viel zu wollen. Wer seine Platte jedoch zeitgesteuert gepflegt haben möchte und auch die Auslagerungsdatei sowie Master File Table (MFT) defragmentieren will, kommt um den Einsatz eines professionellen Tools nicht herum. Mittlerweile buhlen diverse Hersteller mit entsprechenden Werkzeugen um die Gunst der Anwender.




Zu den führenden Programmen in dieser Sparte zählt Diskeeper von Executive Software. Die neue Version 7.0, die seit kurzem erhältlich ist, glänzt zwar nicht mit einer Fülle an neuen Funktionen, kann aber dennoch im Netzwerkbereich durch die wesentlich bessere Remote-Installation, durch Network-Scheduling, der Unterstützung von Windows XP und diverser anderer Betriebssysteme überzeugen. Diskeeper ist wie bis anhin in zwei Versionen für Server und Workstation erhältlich. Mit der Server Edition lassen sich neben der Unterstützung von Server-Betriebssystemen auch sämtliche PCs im Netzwerk verwalten, auf denen Diskeeper 3.0 oder höher installiert ist.


Detailverbesserungen

Zu den wesentlichen Neuerungen in Diskeeper 7.0 gehören die PushInstall-Technologie, Remote-Planung der Boot-Defragmentierung, Unterstützung und Zertifizierung von Windows XP (Home und Professional) sowie ein Kommandozeilen-Modus, der das Defragmentieren eines Laufwerkes z.B. per Batch-Datei erlaubt.



Wie schon in der Vorversion verfügt Diskeeper über Smart Scheduling, eine Erweiterung der bekannten Set-It-and-Forget-It-Scheduling-Funktion. Statt dass die Platte stur nach festgelegten Zeitintervallen defragmentiert wird, lässt sich dies durch Smart Scheduling dynamisch erledigen. Ein weiteres Feature ist Frag Guard, ein Online-Mechanismus, welcher die Fragmentierung von MFT und Auslagerungsdatei überwacht und minimiert. Sobald die Zerstückelung dieser Bereiche einen vorher einstellbaren Wert überschreitet, kann Frag Guard eine Boot-Time-Defragmentierung auslösen, die dann zu einer frei definierbaren Zeit ausgeführt wird. Last but not least verfügt Diskeeper über Analyse-, Reporting- und Log-Funktionen, Prioritäts-Settings und die Möglichkeit, Dateien und Verzeichnisse vom Defragmentierungsprozess auszuschliessen.





Diskeeper im Netzwerk

Mit der Server Edition lassen sich - wie bereits erwähnt - neben der Defragmentierung von Servern auch sämtliche Systeme im Netzwerk, auf denen Diskeeper 3.0 oder höher installiert ist, zentral managen. Per MMC Snap-in kann über das Netzwerk auf PCs mit installiertem Diskeeper-Service zugegriffen werden. Einzelne Laufwerke beziehungsweise Partitionen kann man wie auf dem lokalen Rechner analysieren und defragmentieren. Zudem lassen sich Frag Guard, Set-It-and-Forget-It-Modus und die Boot-Defragmentierung aktivieren. Bei der Boot-Defragmentierung besteht neu die Möglichkeit, diese an einem vordefinierten Zeitpunkt automatisch auf dem Remote-PC ausführen zu lassen.



Mit Hilfe des Network-Schedulers können Datenträger von PCs, Arbeitsgruppen oder Domänen zeitgesteuert defragmentiert werden. Neu ist es nun möglich, einzelne Laufwerke eines respektive mehrerer Rechner für die Optimierung zu selektieren. Unglücklicherweise ist dabei allerdings nicht ersichtlich, über wie viele Laufwerke und Partitionen ein System verfügt. Der Netzwerk-Zeitplaner listet lediglich sämtliche möglichen Varianten von A bis Z auf. Ein weiteres Manko ist die immer noch fehlende Möglichkeit, Boot-Time und Frag-Guard-Modus fernzusteuern. Daneben fehlt im Scheduler-Menu die Information, ob auf einem System Diskeeper aktiv ist, und wenn ja, in welcher Version. Ein Hinweis dazu wäre hilfreich, da das Senden von Smart-Scheduling-Zeitplänen von Diskeeper 3.x - 5.x ignoriert wird.




Die PushInstall-Technologie ist die wohl interessanteste Neuerung. Mit Hilfe dieser Technik lässt sich die Installation von Diskeeper Workstation auf sämtliche PCs mit installiertem Windows NT/2000/XP im ganzen Netzwerk schnell und einfach erledigen. Über einen Installations-Assistenten, welcher mit der Server Edition installiert wird, können über eine Baumstruktur die am Netzwerk angeschlossenen PCs für die Installation selektiert werden. Hilfreich ist die visuelle Kennzeichnung zur Unterscheidung zwischen Servern und
Arbeitsstationen und ob Diskeeper Workstation oder Server bereits auf einem System installiert wurde.
Voraussetzung dazu sind lediglich die entsprechenden Rechte auf den PCs sowie die korrekte Lizenzierung der Software. Wie bis anhin besteht zudem die Installationsvariante via Microsoft System Management Server.


Unter dem Strich

Laut Hersteller soll die Defrag Engine gut 6mal schneller sein als das in Windows integrierte Defrag-Tool. Dies haben wir auf einem Testsystem (4 GB Partition, 27% freier Diskplatz) mit Windows 2000 SP2 natürlich getestet. Die Resultate haben uns dann doch ziemlich überrascht. Executives neueste Diskeeper-Version 7.0, die Version 6 Second Edition und der in Windows integrierte Defragmentierer waren gleich schnell. Performance-Tests (Startzeit des Rechners, Startzeit von Anwendungen, Disk-Test etc.) ergaben bei allen Tools nahezu die gleichen Werte. Die Tests sind aber mit Vorsicht zu geniessen. Je nach Diskgrösse und Auslastung und natürlich Fragmentierungsgrad könnten die Ergebnisse nämlich auch anders ausfallen.




Der normale Heimanwender kann mit dem in Windows integrierten Defragmentierer zufrieden sein. Wer die Software im Netzwerk mit zentraler Installation bzw. Verwaltung sowie der zeitgesteuerten Defragmentierung nützen möchte, kommt um den Einsatz eines Zusatzproduktes nicht herum. Diskeeper 7 gefällt vor allem durch die gute Unterstützung im Netzwerkbereich sowie für Windows XP. Interessant ist auch der Kommandozeilen-Modus, der ein Defragmentieren beispielsweise per Batch-Datei erlaubt. Wer auf die neue PushInstall-Technologie verzichten kann und auch über kein Umfeld mit Windows XP verfügt, für den ist das Update nicht zwingend erforderlich.



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