Potente und portable Lichtschleudern
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/21
Auch bei den Projektoren gilt die Devise: kleiner, leichter, leistungsfähiger und natürlich billiger. Vor allem Geschäftsleute, die viel unterwegs sind und öfter mal präsentieren müssen, kommen bei den neuen Ultraportablen voll auf ihre Rechnung. Bei der durchschnittlichen Grösse eines A4-Blattes und einem Gewicht von weniger als zwei Kilo muss man nicht mehr überlegen, ob man den eigenen Beamer mitschleppen soll oder nicht.
Insofern ist es auch nicht weiter erstaunlich, dass im letzten Jahr keine andere Beamer-Kategorie bessere Zuwachsraten verzeichnen konnte. Gemäss Schätzungen von Marktforschern werden ultraportable Projektoren bis 2008 ein jährliches weltweites Stückzahlenwachstum von rund 50 Prozent erfahren, während der gesamte Projektoren Markt jährlich nur rund 20 Prozent anwachsen soll.
Dazu hat sicherlich auch der massive Preiszerfall seinen Beitrag geleistet. Im mittleren Preissegment zwischen 1500 und
2500 Franken, in dem sich die meisten Ultraportables bewegen, ging der Einstandspreis in den letzten zwei Jahren um rund 50 Prozent zurück. Was aus Konsumentensicht begrüssenswert ist, hat jedoch auf der Herstellerseite seinen ersten Tribut gefordert: HP hat sich bereits letztes Jahr aus dem Consumer-Projektoren-Bereich und dieses Jahr auch aus dem Business-Projektoren-Bereich zurückgezogen. Statt dessen will sich HP in Zukunft stärker auf den Bereich Fotoprinting konzentrieren.
Immer mehr KMU ziehen den Kauf portabler Projektoren in Betracht. Was einst als Luxusartikel galt und Zuschauer ins Staunen zu versetzen vermochte, ist heute alltäglicher Usus. Nebst dem Einsatz als Reiseaccessoire eignen sich die ultraportablen Leuchter dank ihrer guten Leistungsmerkmale schliesslich auch als leicht verschiebbare Ressource, die in verschiedenen, wenn auch eher kleineren Räumen zum Einsatz kommen kann. Dank der Unterstützung von HDTV (High Definition Television) machen die meisten ultraportablen Projektoren auch im Wohnzimmer durchaus eine gute Falle.
Für alle diese Anwendungsmöglichkeiten ist es auch von Vorteil, dass die Geräte in der Regel über Plug&Play-Funktionen verfügen. Wird der Projektor eingeschaltet, stellt sich die automatische Trapezkorrektur ein, der Fokus stellt ebenfalls automatisch scharf und das richtige Eingangssignal wird erkannt. Für Feineinstellungen besteht daneben bei den meisten Geräten auch die Möglichkeit, Fokus und Zoom manuell zu regeln.
Die Miniaturisierung kennt auch bei den Projektoren keine Grenze. Insofern schickt der koreanische Hersteller Samsung für diese Übersicht ein etwas spezielles Gerät ins Rennen. Der SP-P300ME ist der erste Pocket Beamer auf dem Schweizer Markt. Der Mini-Beamer bringt bei einer Grösse von bloss 172x95x51 Millimetern gerade mal 660 Gramm auf die Waage und schafft immerhin eine Auflösung von 800x600 Pixel (SVGA). Die Miniaturisierung konnte dank dem Einsatz von LED-Lampen als Lichtquelle realisiert werden, die jedoch noch nicht ganz mit den konventionellen Lichtquellen grösserer Geräte konkurrenzieren können.
Immerhin schafft das Kistchen eine Bilddiagonale von maximal 1,6 Metern, und die LED-Lampen können während fast unschlagbaren 10’000 Stunden betrieben werden. Ein weiterer Vorteil der LED-Technologie ist die geringe Wärmeentwicklung, die mit einer reduzierten Lüftung und somit weniger Geräuschentwicklung auskommt.
Technisch ist es heute bereits möglich, LED-Projektoren in der Grösse einer Zigarettenschachtel zu produzieren. Ob der Trend aber tatsächlich in diese Richtung geht und ob LED-Lampen konventionellen Lampen in Sachen Leistung bald das Wasser reichen können, wird sich zeigen.
Abgesehen von Samsungs
Taschenbeamer schleudern unsere Kandidaten eine Leuchtkraft von mindestens 1500 ANSI-Lumen an die Leinwand. Einzig 3Ms PX5 ist mit 1300 ANSI-Lumen etwas darunter. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die native XGA-Auflösung, die heute eigentlich schon Standard ist. Angeschlossen werden die Projektoren entweder über S-Video, Mini-D-Sub- oder RCA-Anschlüsse. Einzig Dells 3400MP bietet anstelle eines Mini-D-Sub- einen M1-DA-Anschluss. Für Audio-Signale ist teilweise ein zusätzlicher Stereo-Klinken-Anschluss vorhanden, während RS-232- oder USB-Anschlüsse für die Steuerung der Geräte zur Verfügung stehen.