NetOp 7.0: Kontrollierter Fernzugriff

Mit einer erweiterten Benutzerverwaltung und Zugriff aufs Active Directory zielt NetOp 7.0 auf den Einsatz in grösseren Unternehmen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/01

     

Die Remote-Control-Lösung NetOp hat sich in den vergangenen Jahren einen festen Platz in dieser Tool-Klasse erobert. Auszeichnungen rund um den Globus zeugen hiervon ebenso wie die Tatsache, dass NetOp auch in Schweizer Grossunternehmen immer mehr zum Einsatz kommt.



Die vor kurzem präsentierte Version 7.0 versteht sich jetzt auch mit Linux, und selbst das PDA-OS Windows CE kann als Guest eingesetzt werden. Daneben werden alle 32-Bit-Windows-Versionen, DOS sowie OS/2 unterstützt. Windows-XP-Support gibt's allerdings erst im Release 7.01, der auf dem Web zum Download bereit steht.


Rasanter Einstieg

Für eine NetOp-Installation müssen für den zu steuernden Rechner (Host) sowie für den kontrollierenden PC (Guest) separate Lizenzen gelöst werden. Während der Installation wird dann via Lizenzkennung bestimmt, ob der Rechner als Host oder Guest aufgesetzt wird.



Die erste Verbindungsaufnahme gestaltet sich als recht einfach, da nach dem Rechnernamen oder der IP-Adresse gesucht werden kann. Ist eine Verbindung hergestellt, lassen sich Rechner in gewohnter Manier fernsteuern. Beachtlich ist die Geschwindigkeit, die selbst über eine Modemverbindung kaum Anlass zur Kritik gibt. Schade ist einzig, dass für ISDN-Connects mit Karten beiseitig ein CAPI-Treiber vorausgesetzt wird.





Fokus auf die Kontrolle

Das Update kann mit diversen Neuerungen aufwarten, die vor allem auf den Unternehmenseinsatz abzielen.



Neu findet sich in der Host-Komponente der Zugriffsmodus "Jedem Guest individuelle Zugriffsrechte geben mit Windows-Sicherheitsmanagement". Dieser greift auf die seit Windows NT 4.0 unterstützten Benutzer/Gruppenverwaltung zu und ermöglicht den Einsatz von bereits vorhandenen Gruppen und Benutzern.




Verbessert wurde auch die Verschlüsselung, wobei Sessionen jetzt mit einer 256-AES-Chiffrierung geschützt werden können. Weitere Verbesserungen finden sich im Detail, etwa den Dateitransfer per Kontextmenü oder Exportmöglichkeiten im Telefonbuch.


Security Server optional

Eine wichtige Neuheit ist ausserdem der optional erhältliche Security Server, der den bisherigen Access Server ablöst. Konkret handelt es sich dabei um eine Erweiterung für die Host-Komponente, die mit einer vielseitigen Benutzerrechteverwaltung aufwarten kann. Die Berechtigungsdaten des Security Servers werden dabei in einer beliebigen ODBC-kompatiblen Datenbank gelagert. Hier stiessen wir allerdings auf eine Unschönheit. Sind auf dem Host-Rechner keine Produkte wie etwa Microsoft Access oder SQL Server installiert, quittiert NetOp die Datenbank-Erstellung mit einer Fehlermeldung. Soll etwa eine Access-Datenbank generiert werden, muss erst die Jet-Engine installiert werden, die auf der NetOp-CD allerdings nicht vorliegt und zuerst von der Microsoft-Site heruntergeladen werden muss. Die einzelnen NetOp-Hosts müssen neu nicht mehr vor Ort eingegeben oder per Textfile importiert werden, sondern können direkt von einem Windows-Server bzw. dem Active Directory gelesen werden. Praktisch ist auch eine Funktion, um zu bestimmten Zeiten Befehle auf einem Hosts auszuführen, womit sich NetOp auch für Administrativaufgaben nutzen lässt.




Leider wurde bei der Übersetzung der Assistenten in der deutschen Version geschlampt. Bei einigen Dialogboxen enden die Sätze an einer beliebigen Stelle. Auch wenn diese Begleittexte nur für den Einsteiger wichtig sind und für den praktischen Einsatz keine Auswirkungen haben, sind sie doch ärgerlich.



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