Epson PhotoPC 3100Z und Stylus 895: Digitale Entwicklungshilfe

Epsons Print-Image-Matching-Technologie vereint Digitalkamera und Foto-Tintenstrahldrucker ohne lästigen Umweg über den PC.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2001/29

     

Die digitale Fotografie ist ihren Kinderschuhen längst entwachsen und findet mehr und mehr Beachtung. Eine innovative Neuerung in diesem Bereich bringt nun Epson auf den Markt - die Print-Image-Matching-Technologie. Mit diesem, von Epson entwickelten Verfahren wird es möglich, Bilder digital aufzunehmen und sie anschliessend direkt auf einen Fotodrucker auszugeben, ohne dabei die Hilfe eines Rechners in Anspruch nehmen zu müssen. Das Resultat lässt sich sehen. Die gedruckten Bilder wirken auch ohne Bearbeitung mit gängigen Bildbearbeitungsprogrammen sehr farbgetreu und sind auch bei maximalem Ausgabeformat von DIN A4 kaum von einem klassischen Fotoabzug zu unterscheiden.


Die Kamera…

Die PhotoPC 3100Z von Epson ist eine der ersten Digitalkameras, die mit der neuen Print-Image-Matching- Technologie ausgestattet ist und so im Zusammenspiel mit dem Tintenstrahldrucker Epson Stylus 895 den Ausdruck von Bildern direkt ab Speicherkarte erlaubt.




Gute Bilder aus klobigem Gehäuse

Einen Schönheitspreis wird diese Kamera wohl kaum jemals erlangen, und auch ihre Handlichkeit lässt zu wünschen übrig - dafür aber überzeugen ihre inneren Werte.



Mit der CCD-Auflösung von 3,34 Megapixeln liefert die Kamera beeindruckende Bildresultate mit ausreichender Auflösung. Aussenaufnahmen kommen mit brillanten Farben daher und sind qualitativ hochstehend. Mit Hilfe der Epson-HyPict-Technologie kann die Auflösung sogar auf bis zu 4,8 Megapixel interpoliert werden, womit bei Ausdrucken im Format A4 oder grösser eine sichtbare Detailverbesserung erreicht wird. Besonders bemerkenswert: Im Vergleich mit anderen Interpolationsverfahren benötigt die Technologie von Epson hierfür verhältnissmässig wenig Speicherplatz.




Für Innenaufnahmen oder Aufnahmen unter schwierigen Lichtverhältnissen verfügt die PhotoPC 3100Z über einen integrierten Blitz, der für die meisten Bedürfnisse ausreicht. Wem das noch nicht genügt, der kann am ebenfalls vorhandenen Blitzschuh auch ein externes Blitzgerät anschliessen.




Es darf gezoomt werden


Das 6fach-Zoom der PhotoPC 3100Z (3fach optisch und 2fach digital) entspricht dem 32-102-mm-Zoom einer herkömmlichen Kamera und fängt damit die meisten Motive gut ein. Wer anspruchsvollere Aufnahmen schiessen möchte, kann via 49-mm-Objektivadapterring weitere Tele- oder Weitwinkelobjektive anschliessen. Als besonders gelungen kann man die Makroeinstellung des Objektivs bezeichnen. Nahaufnahmen kommen wirklich gut und in der Regel scharf und erlauben das Knipsen selbst kleinster Motive schon ab o,o6 Meter Distanz.



Auf der Standard-16-MB-Speicherkarte lassen sich je nach Auflösung zwischen 12 Bilder im HyPict-Format (2544x1904 Pixel) und 197 Bilder im Standardformat (640x480 Pixel) speichern. Optional kann die Speicherkapazität mit zusätzlichen Type-I-CompactFlash-Karten erweitert werden.





Simple Bedienung

Über einen integrierten 1,8-Zoll-LCD-Farbmonitor lässt sich die Kamera menügesteuert sehr einfach programmieren. Viele Kamerafunktionen wie Belichtung, Schärfe, Verschluss, Weissabgleich oder Gegenlichtkorrektur lassen sich so manuell einstellen und im Gerät speichern. Erfreulich für den Laien ist sicherlich, dass sich gute Aufnahmen auch ohne fotografische Kenntnisse mittels Vollautomatikmodus einfach realisieren lassen. Das zusätzlich zum Sucher eingebaute LCD-Display erlaubt auch Aufnahme- und Wiedergabevorschau mit bis zu dreifacher Vergrösserung.





Gerüstet für den digitalen Einsatz

Die PhotoPC 3100Z ist gerüstet für eine Vielzahl digitaler Einsatzmöglichkeiten. Denn ausser den üblichen Fotoaufnahmen können auch Tonaufnahmen oder Videosequenzen mit bis zu 25 Sekunden Länge spielend aufgenommen werden.



Über den integrierten USB-Anschluss lässt sich die Kamera einfach an einen PC oder Mac anschliessen. Bilder oder Videosequenzen können so einfach auf den Rechner übertragen und falls gewünscht nachbearbeitet werden, oder man benutzt die Kamera einfach als Wiedergabegerät.




Mit dem wiederaufladbaren NiMH-Akku-Pack sollen laut Herstellerangaben 4000 Aufnahmen mit dem optischen Sucher oder bis 155 Aufnahmen via LCD-Display möglich sein. Ärgerlich ist, dass das Netzteil nicht im Lieferumfang der Kamera enthalten ist.




…und der Drucker

Der Tintenstrahldrucker Epson Stylus 895 ist das Pendant zur Kamera und unterstützt natürlich ebenfalls die Print-Image-Matching-Technologie. Seine Handhabung erweist sich wie schon bei der Kamera als äusserst einfach, hat man erstmal die instabilen, kaum passen zu wollenden Plastikteile erfolgreich montiert.


Achtung - Fertig - Druck

Das Ausdrucken der Bilder ist dann aber wirklich keine Zauberei mehr. Einfach die Speicherkarte der Kamera in den in der Front des Standalone-Druckers integrierten Kartensteckplatz schieben und los geht's. Via übersichtliches Bedienpanel lassen sich Einstellungen wie Bildauswahl, Papiergrösse, Anzahl Kopien und mehr schnell und einfach bestimmen und eingeben. Empfehlenswert ist aber sicherlich die Verwendung des optional erhältlichen LCD-Displays, das direkt am Drucker montiert werden kann und es erlaubt, die Bilder zu betrachten, bevor man sie druckt. So können Eingabefehler vermieden werden, und teurem Papierausschuss wird vorgebeugt.



Sind alle gewünschten Einstellungen vorgenommen, kann der Direktdruck gestartet werden. Und dieses Druckresultat vermag dann wirklich zu überzeugen: Mit einer maximalen Auflösung von 2880x720 dpi auf geeigneten Medien, echtem 6-Farben-Druck (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz, LightMagenta und LightCyan) und den 4 Picoliter kleinen Ultra Micro Dots kommt jeder Ausdruck rasterfrei und in hoher Qualität daher und kann kaum mehr von konventionellen Fotos unterschieden werden. Der Stylus 895 beherrscht auch echten Randlosdruck bis und mit Format A4 und lässt somit lästige weisse Ränder der Vergangenheit angehören.




Laut Hersteller soll die Fotodruckqualität auf entsprechenden Medien bis zu 20 Jahren lichtecht sein. Nun, die passenden Medien gibt es in Hülle und Fülle auf dem Markt, und es ist zu empfehlen, einige davon zu testen, denn nicht immer muss das teuerste Medium auch das beste oder geeignetste sein. Eine Papierrolle beispielsweise eignet sich sehr gut für den Druck vieler Fotos hintereinander, weil dabei der geringste Papierverlust entsteht, sie eignet sich aber schlecht für den Druck von Einzelbildern.




Kompatibilität gewährleistet

Um für zukünftige Kameras mit der Print-Image-Matching-Technologie gerüstet zu sein, unterstützt der Stylus 895 die gängisten Adapter wie CompactFlash, SmartMedia, Memory Stick und Microdrive.



Über seine integrierte USB-Schnittstelle lässt sich der Tintenstrahldrucker bequem mit einem PC oder Mac verbinden. Damit können Bilddaten direkt überspielt werden, und Fotos lassen sich über die mitgelieferte Software Epson Photo Quicker nachbearbeiten und für die Ausgabe optimieren.




Der Druck ab PC ist dann auch um einiges schneller als der Druck ab Speicherkarte, und mit der erwähnten Software kann man auch direkten Einfluss auf die Bildbearbeitung und demzufolge das Druckresultat nehmen. So fragt man sich schlussendlich doch, ob sich hinter diesem hochangepriesenen Standalone-Fotolabor, das so ganz ohne PC auskommt, nicht bloss eine Verkaufsfinte versteckt, um im Markt der Digitalfotografie kräftig mitmischen zu können. Denn mal ehrlich, wer von uns hat denn keinen PC zu Hause? Nichtsdestotrotz, die Lösung als solche überzeugt und darf, wenn sich der Standard etabliert, mit einer längeren Überlebensdauer rechnen.



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