Kamerazukunft
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/11
Canon hat auf seiner Hausmesse Canon Expo Mitte Oktober einen spannenden Ausblick auf die Zukunft der Imaging-Branche gegeben. Zu sehen gab es an der Expo, die nur alle fünf Jahre stattfindet, einige Technologien und Produkte, die zurzeit noch Prototypen sind, es aber demnächst in die Verkaufsregale schaffen sollen beziehungsweise werden.
Eines der Geräte war ein 30-Zoll-Display, das eine viermal so grosse Auflösung bietet wie herkömmliche Full-HD-Displays, nämlich bis zu 8 Megapixel. Das Ergebnis sind wirklich gestochen scharfe Bilder und so kleine Pixel, dass sie von Auge fast nicht mehr wahrgenommen werden können. Die hochauflösenden Bilder für die neuen Displays liefert eine Videokamera mit einem 8-Megapixel-CMOS-Sensor, die ebenfalls als Prototyp gezeigt wurde.
Auch in der digitalen Fotografie wird sich einiges tun. Canon zeigte, neben ein paar interessanten Design-Studien zukünftiger Kameras, eine ganze Reihe neuer Sensoren, die demnächst in Kameras eingebaut werden sollen. Das Spektrum reicht von ganz sensiblen Sensoren, die auch in absolut dunklen Umgebungen tolle Bilder liefern, über einen Sensor der Auflösungen von bis zu 120 Megapixeln erlaubt, einen Sensor der für 360-Grad-Panorama-Bilder sorgt, bis hin zu einem Sensor, der bisher unerreichte Farben bietet – höhere Farbabstufungen als das menschliche Auge überhaupt erfassen könne, meint Canon. In der digitalen Fotografie wird sich demnächst also einiges tun.
Ein weiteres grosses Thema der Expo war «Mixed Reality», eine Kombination aus 3D-Kameras, Software und der Realität. Bei der Entwicklung neuer Produkte mit CAD, im Auto oder Elektronik-Bereich beispielsweise, sollen diese neuen Systeme zum Einsatz kommen und das, was man tatsächlich sieht, mit dem ergänzen, was sein wird oder soll (siehe Bild). (Michel Vogel)