Wünsche wahr werden lassen

Mit den richtigen Kontakten lassen sich fast alle Wünsche erfüllen, so die Ansicht von Youdo. Das Zuger Start-up nutzt dazu die Facebook-Community.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/11

     

Wünsche sind nicht immer einfach zu erfüllen, vor allem wenn es zum Beispiel um eine Reise zum Mars oder unermesslichen Reichtum geht. Für alle anderen, realistischeren Träume und Bedürfnisse gibt es jetzt Youdo. Das Start-up hat es sich zum Ziel gemacht, Hilfe für alle Lebenslagen und Lebensfragen bereitzustellen. Das Motto der in Zug ansässigen Traumfabrik lautet denn auch «Help people find the skills they need to fulfill their wishes», wie CEO und Mitgründer Prodosh Banerjee im Rahmen des von Amazee veranstalteten Web Monday verraten hat.



Helfer gesucht

Häufig scheitere die Erfüllung eines Wunsches nur daran, dass man nicht wisse, wer einem helfen könne, so Banerjee. Früher habe man sich dabei direkt an seine Freunde gewendet und sich deren Ratschläge oder Hilfe erhofft. Im heutigen Social-Media-Zeitalter ist das zur Verfügung stehende Netzwerk allerdings viel grösser. Und genau darauf setzt Youdo. Denn es handelt sich dabei um eine Facebook-Anwendung (http://apps.facebook.com/youdo-wishes), die Ende September 2010 veröffentlicht wurde. Einmal installiert, findet der User auf seinem Profil eine Youdo-Registerkarte. Dort kann er dann seinen Wunsch eintragen. Auch auf seiner Pinnwand wird sein Anliegen veröffentlicht. Die ganze Hoffnung liegt danach bei den Facebook-Freunden, die nun alle sehen, was man sich wünscht. Im Optimalfall kann bereits einer der Freunde helfen. Und wenn nicht, so besteht noch immer die Möglichkeit, dass einer der Freunde den Wunsch ebenfalls in seiner Statusmeldung veröffentlicht, wodurch das Netzwerk an möglichen Helfern fast ins Unermessliche wächst. Wurde die Lösung für ein Problem gefunden oder ein Wunsch erfüllt, so kann man einen Erfüllt-Button anklicken und auch angeben, wer einem geholfen hat.


Gegründet wurde Youdo von Siegfried Kögl, Karima Semichi, Prodosh Banerjee und Jens Freiter. Das Ziel ist nicht die Errichtung einer eigenen Community, versichert Banerjee. Man wolle die Menschen nicht noch auf eine weitere Plattform locken, sondern sich vielmehr die bestehende Facebook-Community zu nutzen machen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen weitere Plattformen dazukommen.


Bezahlte Hilfe

Weiter geplant ist zudem die Einführung eines Bezahldienstes. Denn darauf basiert das Business-Modell des Start-up. Man setze nicht auf Werbeeinnahmen, wie Banerjee erklärt. Vielmehr sollen die Leute ihre Hilfe künftig auch gegen Bezahlung anbieten können, zum Beispiel via Paypal oder einen ähnlichen Dienst. Hat ein User beispielsweise ein Internetproblem und ein Freund oder ein Freund eines Freundes könnte dieses lösen, so kann der potentielle Retter Geld für seine Hilfe verlangen. Einen Teil des Betrages geht dann an Youdo, also ganz nach dem Vorbild von Ebay. Auch weitere Funktionen wie eine Suchmöglichkeit sind geplant, spätestens in sechs Monaten soll es Banerjee zufolge soweit sein. Allerdings wird die Suchfunktion auf einer externen Webseite bereitgestellt, da Facebook ein solches Feature nicht erlaube. Künftig werde man aber auf alle Fälle nachforschen können, ob jemand schon einmal eine Lösung für ein ähnliches Problem gesucht oder einen vergleichbaren Wunsch geäussert hat. Ausserdem wird die Integration von Facebook Places oder Foursquare angestrebt, damit man die Region, in der der Wunsch erfüllt werden soll, eingrenzen kann. Denn es nütze einem nichts, so Banerjee, wenn man in Zürich einen guten Zahnarzt suche und ein Freund aus Neuseeland eine Empfehlung abgebe.


Wohin die Reise genau geht, weiss man bei Youdo noch nicht. Man sei für alles offen. So sei durchaus eine Lizenzierung für den internen Firmengebrauch möglich. Man freue sich auf alle Fälle über die grosse Resonanz bislang.

(abr)


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