QuickTest
Der Gedanke "Weder Fisch noch Vogel" betrifft vor allem die Bildschirm- und daraus resultierend die Gerätegrösse: Mit dem 5-Zoll-Multitouchscreen ist der Streak einerseits deutlich grösser und mit 220 Gramm auch schwerer als das durchschnittliche Smartphone. Auf der anderen Seite bietet die 5-Zoll-Diagonale zwar etwas mehr nutzbaren Bildschirmplatz als beispielsweise ein iPhone, der "Screen Real Estate" eines 7-Zoll-Tablets oder gar eines iPad wird aber nicht erreicht. Dennoch: Der 5-Zoll-Screen mit Glasabdeckung macht das Surfen und das Betrachten von Dokumenten wesentlich angenehmer als auf den gängigen Smartphones. Die Schriften sind klar lesbar und die Icons gut erkennbar und mit dem Finger ohne Probleme zu bedienen.
Wertung
Neben WLAN b/g und Bluetooth beherrscht der Streak auch 3G-Mobilfunk mit Unterstützung für Telefonie und UMTS/HSPA-Datenverkehr. Das Gerät kommuniziert somit in jeder Situation, sei es zuhause via WLAN auf dem Sofa oder im Zug via 3G-Mobilfunk. Im Gegensatz zum iPad nimmt der Streak übrigens keine Micro-SIM, sondern eine gewöhnliche SIM-Karte auf. Als Handset zum Telefonieren ist das Gerät etwas sperrig: Es geht, wesentlich angenehmer telefoniert es sich aber mit einem Headset. Ein kabelgebundenes Headset findet sich im Lieferumfang; im Test hat der Streak zudem tadellos mit einem Bluetooth-Stereo-Headset vom Typ Sennheiser MM450 funktioniert, das auch zum Musikhören in bester Qualität dient.
Der Streak bietet ausserdem alle gängigen Features eines modernen Smartphones wie A-GPS und Kompass (dazu passend ist Google Maps mit Navigation und Street View samt Sprachausgabe installiert), automatische Bildschirmdrehung per Beschleunigungssensor, USB-Port, 5-Megapixel-Kamera mit ordentlicher Bildqualität (die Bilder werden allerding relativ stark komprimiert abgelegt) und Blitzfunktion sowie frontseitige VGA-Webcam für Videochats. Angetrieben wird das Ganze von einem mit 1 GHz getakteten Snapdragon-Prozessor, als Hauptspeicher stehen 512 MB RAM zur Verfügung. Ein interner Kartenslot direkt neben dem SIM-Slot nimmt Micro-SD-Karten bis 32 GB auf; das getestete Gerät von Digitec wird mit einer 16-GB-Karte ausgeliefert. Der 1530-mAh-Akku ist hinter einem Deckel verborgen, der etwas schwierig zu montieren ist und sich, wenn die Montage nicht sehr sorgfältig durchgeführt wurde, beim Transport auch mal leicht löst – dann lässt sich das Gerät nur starten, wenn man den Akku kurz entfernt und wieder einsetzt.
Aktuell liefert
Dell den Streak mit Android 1.6 aus; ein Upgrade auf 2.2 ist vorgesehen. Trotz der «alten» Android-Version überzeugt der Streak punkto Bedienung und Möglichkeiten durchwegs – jedenfalls markant besser als das Android-Netbook, das wir ebenfalls in dieser Ausgabe getestet haben (siehe Seite 48). Dies liegt unter anderem daran, dass der Streak für das Herunterladen weiterer Apps den echten Android-Market anbieten kann. Im Test zeigte sich, dass zwar lange nicht alle, aber doch ziemlich viele Apps den 5-Zoll-Bildschirm auch wirklich voll ausnutzen. Leider merkt man das erst, wenn man die App heruntergeladen und installiert hat. Praktisch alle getesteten Apps inklusive diverse Games laufen auf dem Streak flott und lassen sich über den kapazitiven Touchscreen gut bedienen. Auch Youtube-Videos laufen flüssig und in ordentlicher Qualität ab. Von Haus aus ist der Streak mit den Standard-Apps von Android ausgerüstet; auf zusätzliche Gimmicks hat Dell verzichtet.
Fazit: Funktionalität, Bedienung und Verarbeitung überzeugen beim Dell Streak. Es fragt sich aber, wer ein 5-Zoll-Tablet braucht.
In der Schweiz gibt es den Streak vorerst bei
Digitec für 799 Franken.
(ubi)