Interpellation für «offene» Meteodaten
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/09
«Open source. Auch für Meteodaten». Unter diesem Titel hat CVP-Nationalrätin und SwissICT-Vorstandsmitglied Kathy Riklin beim Nationalrat eine Interpellation eingereicht. Dabei macht Riklin im einführenden Text darauf aufmerksam, dass MeteoSchweiz gemäss Leistungsauftrag verpflichtet ist, die meisten erhobenen Daten kostenpflichtig zur Verfügung zu stellen. Demgegenüber besteht in Europa und in anderen Staaten der Erde ein Trend zur Datenliberalisierung bei den nationalen Wetterdiensten.
Mit ihrer eingereichten Interpellation will Riklin klären, ob der Bundesrat gewillt ist, die von MeteoSchweiz erhobenen meteorologischen und klimatologischen Daten zukünftig gebührenfrei zur Verfügung zu stellen. Laut Riklin sollte eine Wissensgesellschaft wie die Schweiz naturwissenschaftliche Daten frei zugänglich und gebührenfrei via Web zur Verfügung stellen. Dadurch würde deren Nutzung vermehrt und ihr volkswirtschaftlicher Nutzen gesteigert.
SwissICT-Präsident Thomas Flatt begrüsst die von Riklin eingereichte Interpellation und betont, dass ein Grossteil der mit öffentlichen Mitteln generierten naturwissenschaftlichen Daten nicht nur der Forschung, sondern auch der Wirtschaft und der Zivilbevölkerung zur Verfügung gestellt werden sollten. «Durch die Beseitigung der Gebühren wird eine Hürde für die Nutzung der Daten abgeschafft und durch die entsprechende Mehrnutzung nachhaltiger Mehrwert geschaffen. So entstehen neue Chancen für Unternehmen und Möglichkeiten für innovative Dienstleistungen», äussert sich Flatt zur Interpellation.