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Informatikausbildung: Von den KMU lernen

Die wichtige Rolle der schweizerischen kleinen und mittelgrossen Betriebe in der Schweizer Wirtschaft wird einmal mehr sichtbar, wenn man schaut, wer denn in diesem Lande für den Fachleutenachwuchs

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/07

     

Die wichtige Rolle der schweizerischen kleinen und mittelgrossen Betriebe in der Schweizer Wirtschaft wird einmal mehr sichtbar, wenn man schaut, wer denn in diesem Lande für den Fachleutenachwuchs sorgt: Die Kleinbetriebe mit bis zu 49 Angestellten beschäftigen 60 Prozent aller Lehrlinge. Nur 16 Prozent der Lehrlinge werden in Betrieben mit mehr als 250 Angestellten ausgebildet. Die Generierung des Fachleutenachwuchses liegt also mehrheitlich in den Händen der KMU. Sie nehmen eine für unsere wirtschaftliche Zukunft enorm wichtige Aufgabe wahr.



Aufgrund ihrer kleinen und überschaubaren Struktur und beschränkter Finanzierungsmöglichkeiten sind sie gezwungen, die Lehrlingseinsätze effizient, völlig handlungsorientiert und mindestens kostenneutral durchzuführen. Das bedeutet, dass Lernende von Beginn an völlig im Arbeitsprozess integriert sind und möglichst rasch zu produktiven Mitarbeitenden werden. Die jungen Leute erreichen eine hohe Professionalität und Produktivität, beherrschen die immer wieder ausgeführten Arbeiten und haben die Grundlage für Neues, das später auf ihrem Berufsweg hinzu kommt. Den KMU sei tausendmal Dank.



Auch in der Informatik zeigt sich dasselbe Bild. Auch da arbeitet die grösste Zahl der Lernenden in Kleinbetrieben oder einer kleinen IT-Abteilung eines Industrie- oder Dienstleistungsbetriebes. Mit der Initiative von ICTswitzerland, 1000 neue Lehrstellen zu schaffen, besteht nun die Chance, dass der Anteil der Lernenden in grösseren Betrieben zunimmt. Darauf freuen sich alle. Auch die Jugend, die in der Regel nicht so einfach zu einer Informatiker-Lehrstelle kommt.



Und wir hoffen alle, dass die Grossbetriebe für ihr Lehrlingskonzept auf die Konzepte der KMU schauen, vor allem auf deren Einsatzplan. Damit keine defizitären Luxuslösungen entstehen, die infolge des Defizits pro Lehrling bei späteren Kostenreduktionsmassnahmen wieder Lehrstellen eliminieren. Und dass die Absolventen zwar vieles gehört und gesehen haben, aber auch vieles selber machen durften und es beherrschen.








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